Vielseitiges Oktober-Programm im Bürgerhaus Pullach

Im Oktober hat das Bürgerhaus Pullach ein umfangreiches und vielseitiges Kulturprogramm mit sechs Highlights zu bieten. Es reicht von rhythmischem Jazz bis zu zeitkritischem Theater, von analogem Kabarett und faszinierender Geigen-Musik bis hin zu teuflischem Schauspiel und humorvoller Auseinandersetzung mit der Digitalisierung.

Do., 05.10.2023, 20 Uhr: Afra Kane Duo
Sie singt und sie spielt Klavier: Afra Kane. Sie ist Gewinnerin des renommierten Montreux Jazz Talent Award 2019. Und das kann man hören. Ihre Kompositionen haben viele musikalische Einflüsse. Und genauso facettenreich ist ihr Programm. Es erinnert an Keith Jarrett und Oscar Peterson aber auch an Sofia Gubaidulina, Debussy, Ravel, Bartok und Skrjabin. Ihr Duopartner Marius Rivier spielt Schlagzeug. Und gemeinsam faszinieren sie ihr Publikum.

Afra Kane plädiert für den Verzicht auf Stereotype und bedient sich in Klassik und Jazz . ©Anoush Abrar

Di., 17.10.2023, 20 Uhr, Einführung: 19.30 Uhr: „Sturm“ von William Shakespeare
Was ist das Markanteste an diesem Theaterabend? Die Spielfreude dreier Charaktere. Der Luftgeist Ariel spielt alles, was sein Meister von ihm verlangt. Und so entwickelt sich auf der Bühne eine großartige Szenerie um Herrschaft, Magie und Rache. Das Neue Globe Theater bringt eine gefeierte Bearbeitung von Joachim Lux nach Pullach, die am Akademietheater (Burgtheater Wien) 10 Jahre lang ausverkauft war.

Es spielen: Andreas Erfurth, Marius Mik und Laurenz Wiegand. Regie führt Kai Frederic Schrickel. © Philipp Plum

Mi., 18.10.2023, 20 Uhr: Lars Reichow
Der Kabarettist Reichow studierte Musik und Germanistik, unterrichtete, nahm nebenbei Schauspielunterricht und wurde schließlich Stipendiat der Richard-Wagner-Stiftung in Bayreuth. Kein Wunder, dass Reichow mit dem Flügel auf der Bühne agiert. Mit seinem ersten Programm Ich bin auf jeden Fall da!, seinem Auftritt im Mainzer Unterhaus und einer anschließenden Tournee wurde er bundesweit bekannt.

Inzwischen kann Reichow – ein alter Hase – auf zahlreiche Auszeichnungen und Preise zurückblicken. © Alexander Sell

Do., 26.10.2023 um 20 Uhr: Jonian Ilias Kadesha und die Chaarts Chamber Artists
Und demnächst kommt noch ein toller Geiger mit Werken von Mendelssohn, Stravinsky, Vivaldi und Sollima nach Pullach: Jonian-Ilias Kadesha, Preisträger bei fünf internationalen Solo- und Kammermusikwettbewerben in den letzten drei Jahren, ist einer der spannendsten und interessantesten jungen Musiker, die es in diesen Jahren zu entdecken gibt. Er arbeitet bei vielen bekannten und alternativen Festivals mit und kommt mit den Chaarts Chamber Artists nach Pullach, die sich als größtes Kammerensemble der Welt verstehen, ändert sich doch ihre Zusammensetzung aus den bedeutendsten Kammermusikern fortwährend.

Jonian-Ilias Kadesha war u.a. Finalist und Sonderpreisträger des renommierten Deutschen Musikwettbewerbs in Lübeck. © Kaupo Kikkas

Fr., 27.10.2023, 20 Uhr: Mephisto – Schauspiel mit Musik nach dem Roman von Klaus Mann
Mephisto, 1936 im Exil geschrieben, wird als Schlüsselroman über den Schauspieler Gustaf Gründgens angesehen. Es handelt sich aber, laut Mann, „um kein Portrait, sondern um einen symbolischen Typus“: ein Schauspieler im Konflikt zwischen Karriere und Gewissen. Die Verfilmung mit Klaus-Maria Brandauer erhielt 1981 den Oscar für den besten fremdsprachigen Film. Gezeigt wird die Geschichte des Schauspielers Hendrik Höfgen, von 1926 im Hamburger Künstlertheater bis zum Jahre 1936, als dieser es zum gefeierten Star des sogenannten Dritten Reiches gebracht hat und zum Intendanten des Berliner Staatstheaters ernannt wird.

Es spielen u.a. Nora Backhaus, Andreas Erfurth, Martin Radecke, Jessica von Wehner und Laurenz Wiegand. Regie führt Kai Frederic Schrickel. © Philipp Plum

Di., 31.10.2023, 20 Uhr: (R)evolution
Das Metropoltheater München bringt mit dem Stück (R)evolution eine Anleitung zum Überleben im 21. Jahrhundert auf die Bühne. Science-Fiction mit klugen Dialogen und feinsinnigem Humor ist angesagt. Und natürlich wird man leise schaudern über die doch sehr lebensnahen Erfahrungen mit der Digitalisierung und ihren Folgen.

Es ist längst keine Utopie mehr: Digitaldiktaturen sind auf dem Vormarsch im Stück von Yael Ronen und Dimitrij Schaad. © Ulrich Wessel