Energiespartipp: Tempolimit

Deutschland ist sowohl in Europa als auch weltweit das einzige industrialisierte Land ohne generelles Tempolimit auf Autobahnen. In Europa gilt lediglich auf der Isle of Man zwischen England und Irland kein Tempolimit. Dort gibt es aber auch keine Autobahnen. 

Energiespartipp Januar 2020 der Energieagentur Ebersberg-München

Welche Argumente sprechen für ein freiwilliges Einhalten von 120 oder der empfohlenen Richtgeschwindigkeit von 130 Stundenkilometern?

Der Zeitgewinn durch schnelles Fahren ist überschaubar. Rein rechnerisch verkürzt sich die Reisezeit pro 100 Kilometer um 8,5 Minuten bei Tempo 130 bzw. um 12,5 Minuten bei Tempo 120 gegenüber Tempo 160. In der Praxis fällt diese Zeitdifferenz aufgrund von Verkehrsaufkommen, Baustellen und Staus geringer aus. Ein Tempolimit reduziert die Geschwindigkeitsdifferenz zwischen den Autos und verbessert damit den Verkehrsfluss.

Etwa ein Drittel aller Kraftfahrtstrecken wird auf Autobahnen zurückgelegt, fast jedes zweite Todesopfer auf Autobahnen ist durch überhöhte Geschwindigkeit verursacht – mit steigender Tendenz und vor allem auf Strecken ohne Geschwindigkeitsbegrenzung. Alle Statistiken zeigen: Ein Tempolimit führt zu signifikant weniger Verletzten und Toten. 

Der Verkehrssektor ist für ein Fünftel der CO2-Emissionen in Deutschland verantwortlich und der einzige Bereich, in dem der Ausstoß von Klimagasen im Vergleich zu 1990 faktisch nicht gesunken ist. Mit einem Einsparpotenzial von ca. drei Millionen Tonnen CO2 pro Jahr bringt keine andere sofort wirkende Einzelmaßnahme im Verkehr so viel CO2-Minderung wie das generelle Tempolimit auf Autobahnen. Und: Ein Tempolimit kostet nichts.

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Bildquelle: allthefreestock/Viktor Hanacek