Rede zu 10 Jahre “Isartaler Tisch”

Liebe ehrenamtliche Helferinnen und Helfer vom „Isartaler Tisch“, liebe Festgäste, ich sehe heute, zu diesem schönen Anlass, in viele freudige Gesichter. Erich Kästner hat einmal gesagt: „Die Menschen lächeln, bis sie sich verstehen.“ Ich finde, dieses Zitat passt hervorragend zum „Isartaler Tisch“.

Seit nunmehr zehn Jahren geben die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer hier jede Woche Lebensmittel an Mitbürgerinnen und Mitbürger aus Pullach, Baierbrunn und Solln aus. In der Kleiderkammer finden die Kundinnen und Kunden Bekleidung aller Art. Doch selbstverständlich geht es für die Kunden, die zum Isartaler Tisch kommen, nicht nur um das reine „Beschaffen“ von Dingen, die sie zum Leben und für ihren Alltag brauchen. Sondern um einen respektvollen, wertschätzenden und unterstützenden Kontakt. Deshalb geben die zahlreichen Helferinnen und Helfer die Lebensmittel hier jeden Freitag mit einem Lächeln aus. Deshalb ist ein Lächeln, das zurückkommt, oft der schönste und wichtigste Dank. Es ist ein Lächeln, das Offenheit und Achtung signalisiert, das eine Brücke schlägt, zwischen denen, die kommen, und denjenigen, die es als selbstverständlich erachten zu helfen.

Im besten Falle ist es ein Lächeln, das – frei nach dem Zitat von Erich Kästner – dazu führt, dass wir uns besser verstehen. Für die Kundinnen und Kunden bedeutet es, dass sie wissen, dass die Helferinnen und Helfer tatsächlich da sind, um ihren Alltag leichter zu machen. Um sie zu unterstützen und zu beraten. Und für die Helferinnen und Helfer ist ein Lächeln eine wichtige Motivation, sich jede Woche aufs Neue zu engagieren. Schon heute ist einmal pro Monat eine Sozialberatung der Caritas vor Ort. Ab sofort wird dieses Angebot noch durch die „Aufsuchende Beratung“ des Landratsamts unterstützt.

Ich bedanke mich an dieser Stelle für das Engagement des Vorsitzenden des „Isartaler Tisches“, Johannes Schuster, und bei den Kolleginnen und Kollegen im Rathaus und im Landratsamt, die diese Kooperation neu ins Leben gerufen haben. Gott sei Dank haben wir seit der Erweiterung vor drei Jahren auch den Platz, um diesen zusätzlichen, aber immens wichtigen Service anbieten zu können. Ich erinnere mich noch gut an den manchmal schwierigen Weg, bis wir die erweiterten Räumlichkeiten 2016 einweihen konnten. Und es hat sich wirklich gelohnt!

Für mich als Erste Bürgermeisterin war es selbstverständlich, dass die Gemeinde den „Isartaler Tisch“ hierbei unterstützt hat und bei allen anderen Aktivitäten hilft.

Und auch an die Anfänge erinnere ich mich noch gut zurück: Im Herbst 2008 hatte der Pfarrgemeinderat von Hl. Geist in Pullach die Gründung einer Lebensmittelverteilung für Pullach beschlossen. Gemeinsam mit der Caritas zogen wir damals alle gemeinsam an einem Strang. Es wurde eine komplette Organisationsstruktur erarbeitet und umgesetzt. Mein Vorgänger Jürgen Westenthanner nutzte die Verbindungen zur Geschäftsleitung von United Initiators: Hier, in den ehemaligen Werkswohnungen, fand die Ausgabestelle ihr Zuhause.

Inzwischen versorgt der Isartaler Tisch wöchentlich fast 200 Menschen mit Lebensmitteln. Hunderte Menschen sind hier in den vergangenen zehn Jahren ein- und ausgegangen. Haben sich frische Lebensmittel abgeholt, haben sich in der Kleiderkammer mit warmer Kleidung für Herbst und Winter eingedeckt oder haben die Sozialberatung der Caritas genutzt.

Doch es wäre kein einziger Freitag zu schaffen gewesen, ohne die Unterstützung der vielen ehrenamtlichen Helferinnnen und Helfer!

Ihnen allen gilt unser herzlicher Dank – und an dieser Stelle ein großer Applaus! Ich freue mich auf das Jubiläumsfest gemeinsam mit Ihnen und spreche Ihnen allen im Namen der Gemeinde meinen Dank und meine Anerkennung aus.

Es ist viel gearbeitet worden in den vergangenen zehn Jahren. Und so ist es verständlich, dass einige der Helferinnen und Helfer sich mit dem Jubiläum nun etwas zurückziehen möchten oder ihren Arbeitsaufwand reduzieren müssen oder wollen. Doch es wäre fatal, wenn das Angebot des „Isartaler Tisches“ dadurch gefährdet würde.  Deshalb hoffe ich und wünsche mir, dass sich neue Ehrenamtliche in Pullach und Umgebung finden, die Zeit und Kraft in diese wichtige Aufgabe stecken können, und auch Herzblut!

Unsere Familien- und Seniorenbeauftragte Annegret Riquarts ist derzeit mit den Vereinen in Kontakt – um sie bei der Suche nach neuen Ehrenamtlichen zu unterstützen. Im Rahmen der „Langen Nacht der vhs“ am Freitag, 20. September, gibt es eine Ehrenamtsberatung der Gemeinde im Bürgerhaus. Denn die Ehrenamtlichen dürfen für Ihr Engagement auch mit Vergünstigungen (Ehrenamtskarte) und vielerlei Unterstützung durch die Gemeinde rechnen. In Kürze gibt es alle Informationen dazu auch bei uns im Web. Herr Schuster, der Vorsitzende des „Isartaler Tisches“ hat die Situation in seinem Bericht im Isar-Anzeiger in dieser Woche noch einmal anschaulich geschildert. Er schreibt: „Die Helferinnen und Helfer bilden zusammen den Stützpfeiler der Einrichtung. Bricht eine davon weg, stürzt das Gebäude ein.“

Liebe Helferinnen und Helfer, liebe Festgäste, Sie alle haben dazu beigetragen, dass dieses „Gebäude“, dieses Angebot, vor zehn Jahren errichtet werden konnte. Lassen Sie es uns gemeinsam in eine gute Zukunft tragen. Die Gemeinde Pullach wird Sie dabei weiterhin unterstützen! Herzlichen Dank für Ihre großartige Arbeit und vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.

14. September 2019