Der Wohnungs- und der Pflegenotstand gehören zu den größten Herausforderungen, denen wir uns in der heutigen Zeit in Deutschland stellen müssen. Das gilt selbstverständlich auch für Pullach, zumal in unserer Gemeinde nach aktuellem Stand über ein Fünftel der Bevölkerung über 65 Jahre alt ist.
Daher bedeutet es mir viel, dass ich Ihnen heute ein neues Bauprojekt vorstellen kann, welches am vergangenen Dienstag, 24. Oktober, in der Gemeinderatssitzung präsentiert wurde. Auf dem Grundstück in der Hans-Keis-Straße 37 wird ab dem kommenden Frühjahr ein vierstöckiges Gebäude mit einer Tagespflege, einer Sozialstation und günstigem Wohnraum gebaut.
In der Planungsphase spielte neben der Barrierefreiheit natürlich auch die Nachhaltigkeit eine wichtige Rolle. Beispiele sind hier die Photovoltaik-Anlage mit extensiver Begrünung auf dem Dach, die mit Geothermie betriebene Fußbodenheizung, 25 Stellplätze mit elektrischen Lademöglichkeiten oder die wettergesteuerte Beschattung.
Durch die Kombination dieser und anderer Maßnahmen entsteht ein KfW Effizienzhaus 40, das Fördergelder im Rahmen klimafreundlicher Neubauten ermöglicht. Darüber hinaus profitiert unsere Gemeinde von diversen weiteren Fördermöglichkeiten, die bereits beantragt wurden. Darunter das kommunale Wohnraumförderungsprogramm (KommWFP) des Freistaats Bayern sowie Förderungen der Tagespflege durch den Landkreis München und das Bayerische Landesamt für Pflege.
Nach den Neubauten in der Hans-Keis-Straße 26a im Jahr 2019 und in der Heilmannstraße 53 im Jahr 2021 setzen wir unseren kommunalen Wohnungsbau in Pullach fort. Beim anstehenden Projekt sind auf drei Etagen 13 moderne Mietwohnungen mit einer Größe von 59 bis 107 m² und zwei bis fünf Zimmern vorgesehen.
Im Erdgeschoss zieht die Tagespflege mit 17 Betreuungsplätzen ein, dazu gibt es eine Sozialstation. Den Betrieb beider Einrichtungen übernimmt der Paritätische Wohlfahrtsverband, der über umfassende Erfahrung im Pflegebereich verfügt und auch das angrenzende Pflegeheim „Haus am Wiesenweg“ betreibt. Dadurch ergeben sich hilfreiche Synergieeffekte.
Ein wichtiger Bestandteil der Vereinbarung mit dem Paritätischen Wohlfahrtsverband ist unter anderem, dass die günstigen Mietkonditionen der Gemeinde an die Besucherinnen und Besucher der Tagespflege weitergegeben werden. Je nach Pflegegrad ergeben sich so günstige Eigenanteile zwischen 40 und 79 Euro pro Tag.
Mit den beschriebenen Aspekten steigt bei mir schon jetzt die Vorfreude auf den Spatenstich, der im März kommenden Jahres geplant ist. Wir werden regelmäßig über die Bauentwicklung informieren und bitten bereits vorab um Ihr Verständnis für möglichen Baulärm oder Verkehrsbehinderungen.
Es grüßt Sie herzlich
Ihre Susanna Tausendfreund
Erste Bürgermeisterin