Sehr gerne habe ich im Jahr 2014 die Schirmherrschaft für die wunderbare Veranstaltungsreihe „Musik am Nachmittag“ übernommen. Zusammen mit der Abteilung Kultur und insbesondere mit der Internationalen Stiftung zur Förderung von Kultur und Zivilisation gelingt es uns seit nunmehr fünf Jahren, einen anspruchsvollen, unterhaltsamen und mit großer Begeisterung aufgenommenen Nachmittag zu gestalten.
Auch in diesem Jahr ist der Festsaal des Bürgerhauses am Donnerstag, 7. November unseren kulturinteressierten Senioren und Seniorinnen gewidmet, die sich von der „Oper im Taschenbuchformat“ musikalisch und kulinarisch verwöhnen lassen dürfen. Das gelingt dank der charmanten Moderation des musikalischen Leiters Johannes Erkes. Er führt durch die szenische Aufführung der Opern, beleuchtet die Hintergründe der Komponisten und vermittelt den Inhalt mit Schalk und Humor. Im kleinen Streicherensemble spielt er die Bratsche. Die Sängerinnen und Sänger brillieren nicht nur in den Arien, Duetten und Terzetten, sie spielen auch ihre Rollen überzeugend und lebendig. Die Opern „Don Giovanni“, „Carmen“, „Der Barbier von Sevilla“ und „Die Entführung aus dem Serail“ waren schon in Pullach zu Gast. Der Eintritt ist frei, und in der Opernpause werden die Besucherinnen und Besucher mit Kaffee und Kuchen bewirtet.
Gespielt wird die „Oper im Taschenformat“ nachmittags, damit möglichst viele Personen daran teilnehmen können. Deshalb danke ich allen Helferinnen und Helfern, dem Pflegepersonal und unseren Seniorenvereinen, die sich um die An- und Abfahrt und um die Begleitung körperlich eingeschränkter Besucherinnen und Besucher kümmern.
Hinter der gemeinnützigen „Stiftung zur Foerderung von Kultur und Zivilisation“ mit ihrem bedeutendsten Projekt – der „Oper im Taschenbuchformat“ – steht der Mäzen Erich Fischer, dessen Stiftung sich intensiv um den Zugang für alle zu Musik und Kultur bemüht (weitere Informationen dazu finden Sie auf den hinteren Seiten in diesem Isar-Anzeiger).
In Pullach profitieren wir nun schon zu fünften Mal von diesem Format. Während andernorts Eintritt verlangt wird, verzichten wir darauf und fördern dieses Projekt so gut wir können.
Und ich möchte die Gelegenheit nutzen, mich bei Erich Fischer, Eva Köhler und deren Team zu bedanken, die die „Musik am Nachmittag“ entwickelt und auch nach Pullach gebracht haben.
Liebe Pullacherinnen und Pullacher, ich wünsche unseren Gästen viel Freude und Vergnügen bei „Don Giovanni“ am 7. November um 15 Uhr im Bürgerhaus und bin froh, dieses Angebot seit fünf Jahren begleiten zu dürfen. Übrigens: Man muss kein Opernfan sein, um hiervon mitgerissen zu werden!
Es grüßt Sie herzlich
Ihre Susanna Tausendfreund
Erste Bürgermeisterin
17. Oktober 2019
„Oper im Taschenbuchformat“: Wer, was, wo, warum?
Die gemeinnützige Internationale Stiftung zur Foerderung von Kultur und Zivilisation, München wurde 1995 von dem Münchner Unternehmer Erich Fischer gegründet, der ihr ein Drittel seines Vermögens als Grundstockkapital schenkte. Sein Ziel: Kunst und Kultur zu fördern, die Lebensbedingungen älterer Menschen zu verbessern und die Zivilisation weiter zu entwickeln. Es handelt sich um eine operative Stiftung, die mittlerweile zu den 100 größten in Deutschland zählt. Sie engagiert sich bundesweit vor allem im Bereich klassischer Musik.
Zu ihren bedeutendsten Langzeitprojekten gehört die Stiftungsprojektreihe „Musik am Nachmittag“. Hierbei werden älteren, oftmals bedürftigen Menschen deutschlandweit kostenlose Konzerte mit klassischer Musik geboten. Dies geschieht im festlichen Rahmen renommierter Konzerthäuser sowie direkt vor Ort in Alten- und Seniorenheimen. Beeindruckend ist, wie die Musik die Menschen erreicht und weit über den Moment hinaus anregt, ihren Alltag aufhellt und ihre Lebensqualität verbessert. Konkret präsentieren Instrumentalisten und Gesangssolisten ein heiteres gemischtes Programm oder eine Oper im stiftungseigenen Taschenbuchformat: Bei beiden Programmen werden in ca. 90 Minuten berühmte Arien und Ensembles zielgruppengerecht auf die Bühne gebracht, jeweils getragen von einer lebendigen Moderation durch den renommierten Kammermusiker Johannes Erkes, der gleichzeitig Musikdirektor der Stiftung ist. Das begeistert Klassik- und Opernkenner sowie -neulinge! Zusätzlich bietet eine bewirtete Pause nach ca. 45 Min. Spielzeit wichtigen Raum für Geselligkeit. Das Projekt wird überwiegend aus Mitteln der Stiftung finanziert, teilweise mit finanzieller Unterstützung von Sponsoren. Seit 1996 fanden insgesamt ca. 9.500 klassische Konzerte statt, bei denen über 840.000 ältere Zuhörer begeistert wurden.
Grundsätzlich ist die Stiftungsarbeit getragen von dem Gedanken, dass Kunst und Kultur zum menschlichen Zusammenleben gehören und jeden erreichen sollen, unabhängig von seiner Bildung und Herkunft, denn sie stiften Lebensfreude und Lebenssinn und schaffen Integration. Mittlerweile finden pro Jahr deutschlandweit rund 1.000 Stiftungskonzerte statt. In Pullach findet die „Oper im Taschenbuchformat“ seit 2014 einmal im Jahr im Bürgerhaus statt.