Der Vorplatz des Friedhofs soll umgestaltet und dabei ökologisch aufgewertet werden. Das hat der Gemeinderat auf Antrag der Agenda 21 beschlossen. Auf der bisherigen Kiesfläche ist eine dauerhafte ökologische Staudenbepflanzung geplant. Dauerhaft im Sinne von regelmäßigen Blühaspekten über das ganze Jahr verteilt und im Sinne von einem Nähr- und Mehrwert für Insekten, die daraus Nektar und Pollen gewinnen können. Besonders muss die vorgegebene Standortsituation – sonnig und heiß – beachtet werden. Angedacht ist eine Mischung aus Frühblühern in Form von Zwiebelpflanzen, sowie Dauerblühern oder Sedumpflanzen, die in den heißen Sommertagen, aber auch noch an warmen Herbsttagen eine Farbenpracht entfalten – vergleichbar mit den Beeten, die den Friedhofsparkplatz säumen. Im Zuge der Umgestaltung sollen auch Sitzbänke aufgestellt werden.
Innerhalb des Friedhofs, im bisher ungenutzten Ostteil, wurden bereits Maßnahmen zur ökologischen Aufwertung umgesetzt. Durch die Umstellung des Mähturnus auf nur noch zweimal jährlich erreichen wir eine Aufwertung der Grünfläche. Immer wieder werden zur Ausreifung des Saatguts auch Teilbereiche stehen gelassen. An den Rändern entlang der Sträucher konnten wir auch fräsen und Schmetterlings- und Wildbienensaum aussähen. Außerdem beherbergt der Friedhof im nördlichen Bereich seit 2019 Bienenvölker eines ortsansässigen Imkers.
Auch die Bepflanzung an der Bushaltestelle gegenüber der Post und rund um den Maibaum herum soll künftig dauerhaft nachhaltig und insektenfreundlich gelöst werden.
An anderen Stellen wird die Natur von selbst wieder nach und nach „zum Leben erwachen“. Zum Beispiel auf unseren im Ort verteilten Blühwiesen. Viele wurden bereits vor zwei Jahren angelegt, neue sind dazu gekommen. Insgesamt wurden bereits über 40.000 m2 Grünflächen ökologisch aufgewertet. So bleiben die vorhandenen Pflanzen bestehen und die Artenvielfalt wird durch zusätzliche Samen unterstützt. Wir folgen hier einem durchdachten Plan aus mähen, nicht mähen, einige Tage liegen lassen, damit das Saatgut noch ausreift und die Samen nochmal ausfliegen – bitte geben Sie der Natur noch etwas Zeit. Eine Blühwiese dient primär als Nahrungsgrundlage für viele heimische Tierarten, sie kann und muss nicht das ganze Jahr ordentlich aussehen. Außerdem beginnt die Vegetationsphase gerade erst und es hat bereits eine sehr große Artenanreicherung von bis zu 50 unterschiedlichen Blühpflanzen auf den Flächen stattgefunden. Diese Vielfalt ist unser Ziel. Sie ist die Lebensgrundlage für zahlreiche Wildbienen, Schmetterlinge und Käferarten, die wiederum Nahrungsgrundlage für Amphibien, Reptilien und Vögel sind.
Parallel dazu finden in den nächsten Wochen wieder Biotoparbeiten entlang des Isarkanals statt. Nach einer eingehenden Untersuchung unserer Feucht- und Trockenstandorte und einer Erfassung der Tierwelt der Amphibien und Reptilien werden Feuchtgebiete durch Ausbaggern aktiviert, Tümpel angelegt und auch Trockenstandorte wie die sogenannten „Brennen“ vor einer Verbuschung freigehalten. Diese Arbeiten finden mit fachkundiger Unterstützung eines Herpetologen und in Abstimmung mit der Unteren Naturschutzbehörde statt. Sie sehen also, wir arbeiten stetig daran, die ökologischen Bedingungen zu verbessern und dem Artensterben entgegenzuwirken.
Es grüßt Sie herzlich
Ihre Susanna Tausendfreund
Erste Bürgermeisterin
10.05.2022