Tolle Auszeichnungen für die „Kleinste Bühne der Welt“ und für den Heimat- und Trachtenverein „D’Hochleitner“: Beide gehören zu den Kulturpreisträgern 2025 des Landkreises München, die vor kurzem bekannt gegeben wurden.
Der Kulturpreis 2025 geht an die „Kleinste Bühne der Welt“. Jörg Baesecke, der mit seiner Ehefrau Hedwig Rost seit über 40 Jahren das Theater-Ensemble bildet, freut sich darüber sehr: „Mit solch einer Auszeichnung geht natürlich erstmal ein Scheinwerfer an, das schafft Sichtbarkeit und Anerkennung. Dafür sind wir dankbar, zumal wir häufig nicht-öffentlich spielen – in Schulen etwa oder für Kirchengemeinden, Vereine und kleine Initiativen, übrigens weit über den Landkreis hinaus. Dazu kommt, dass unser kleines Theater in seiner Ausdrucksweise schwer zu beschreiben ist: Wir bewegen uns irgendwo zwischen Figurentheater und Geschichten-Erzählen, aber was heißt das genau? Vielleicht weckt der Preis doch ein wenig Neugierde auf unsere Arbeit. Das würde uns freuen!“
Zuletzt konnten sich die Besucherinnen und Besucher bei der Spielplatz-Einweihung auf der Maibaumwiese selbst einmal mehr von den Theaterkünsten des Duos überzeugen. Eine der nächsten Gelegenheiten dafür ist die „Märchenrunde zur Dämmerstunde“, die in dieser Form am Mittwoch, den 19. November 2025 ab 16:30 Uhr im Bürgerhaus zum letzten Mal stattfindet. Weitere Termine und Informationen gibt es auf der Website www.kleinstebuehne.de.

„D’Hochleitner“ haben einen von zwei Kulturförderpreisen bekommen und „freuen sich ganz narrisch darüber“, wie Vorsitzender Andreas Tschermak betont: „Es ehrt uns sehr, als einer von ganz vielen Vereinen im Landkreis München diese junge Auszeichnung erhalten zu haben. Der Landkreis hat damit die Wichtigkeit der Weitergabe unserer Volkskultur unterstrichen und das motiviert und bestärkt uns, mit voller Kraft so weiterzumachen, wie wir es bisher getan haben – gerade in Hinblick auf unser großes Fest nächstes Jahr.“ Für den Heimat- und Trachtenverein steht nämlich 2026 ein Highlight an. Im Rahmen der Veranstaltung „Pullach feiert“, die der Verein gemeinsam mit den Pullacher Burschen organisiert, finden vom 16. bis 19. Juli 2026 die Heim-Weltmeisterschaften im Schuhplatteln und Dirndldrahn statt.

Die Gemeinde Pullach, vertreten durch Pullachs Erste Bürgermeisterin Susanna Tausendfreund und die Leiterin des Kulturamts im Bürgerhaus, Dr. Hannah Stegmayer, hatte die Preisträger vorgeschlagen. Dementsprechend groß fällt auch hier die Freude aus. Bürgermeisterin Tausendfreund: „Die ‚Kleinste Bühne der Welt‘ und ‚D’Hochleitner‘ gehören seit langem zu unseren kulturellen Aushängeschildern. Diese Auszeichnungen sind der verdiente Lohn für sehr viel Engagement und Herzblut. Wir gratulieren herzlich!“.
Frau Dr. Stegmayer ergänzt: „Das Ehepaar Rost-Baesecke ist Großmeister in kleiner Form. Wir haben sie vorgeschlagen, weil wir von der hohen künstlerischen Leistung und Einzigartigkeit überzeugt sind. Sie faszinieren ihr Publikum, fesseln Jung und Alt und experimentieren mit immer neuen Formaten. Dazu ist es jung und erfrischend, wie D‘Hochleitner das Brauchtum pflegen. Hier kann sich auch die Jugend wiederfinden.“
Für die Verleihung der Preise hat eine Fachjury aus verschiedenen Expertinnen und Experten eine Empfehlung ausgesprochen. Die endgültige Entscheidung lag dann beim Ausschuss für Sport, Kultur und Partnerschaften des Kreistages. Der jeweilige Begründungstext aus dem Landratsamt im Folgenden. Die Preisverleihung findet nächstes Frühjahr statt. Der Termin steht noch nicht fest.
Die Erläuterung des Landratsamts:
Große Kunst auf kleiner Bühne: Der Kulturpreis 2025 geht an „Die Kleinste Bühne der Welt“ aus Pullach. Das Ensemble aus Hedwig Rost und Jörg Baesecke zeigt seit vielen Jahren, wie intensive Theatererlebnisse auch im kleinen Rahmen entstehen können. Aus dem Straßentheater hervorgegangen, verbindet die Gruppe Figuren- und Objekttheater mit erzählerischer Tiefe. Mit reduzierten Mitteln, aber hoher Ausdruckskraft entstehen Inszenierungen, die das Publikum unmittelbar ansprechen und zu Teilnehmenden des Geschehens machen. Die Nähe zum Publikum, der bewusste Verzicht auf Effekte und die poetische Bildsprache verleihen den Aufführungen eine besondere Intensität. Gleichzeitig trägt das Ensemble mit Workshops und Schulprojekten zur kulturellen Bildung bei. Damit ist „Die Kleinste Bühne der Welt“ ein Beispiel für künstlerische Qualität, gesellschaftliche Relevanz und die lebendige Weitergabe einer uralten Theatertradition.
Gelebte Tradition mit Blick nach vorn: Mit dem Kulturförderpreis 2025 ausgezeichnet wurde der Heimat- und Trachtenverein „D’Hochleitner Pullach e.V.“, der bayerische Kultur in ihrer authentischen und zugleich lebendigen Form repräsentiert. Als mehrfacher Weltmeister im Schuhplatteln und Dirndldrahn steht der Verein für tänzerische Präzision, Gemeinschaftssinn und Traditionsbewusstsein. Mit intensiver Jugendarbeit führt der Verein junge Menschen an Werte wie Zusammenhalt und kulturelle Identität heran. Dabei wird Brauchtum nicht als Relikt, sondern als gelebte Gegenwart verstanden.
BU1: Die „Kleinste Bühne der Welt“ begeisterte zuletzt mit ihren „Drahteseleien“ bei der Spielplatz-Einweihung auf der Maibaumwiese, Foto: Kleinste Bühne.
5.11.2025
