Gemeinderatssitzung vom 12. März: Durchführung eines Bürgerrats zur Entwicklung des Pullacher Bahnhofs

Die Bürgerbeteiligung ist ein wichtiges Instrument in der modernen Verwaltung, um die Akzeptanz von Entscheidungen in der Bevölkerung zu erhöhen. Pullach geht in diesem Bereich jetzt neue Wege, denn zur Entwicklung des Bahnhofs und dessen zukünftiger Nutzung wird erstmals ein Bürgerrat nach dem Vorarlberger Modell zum Einsatz kommen. Dieser Beschluss wurde vom Gemeinderat nach dem gemeinsamen Antrag von GRÜNEN, SPD und Pullach Plus gefasst.

Dem Antrag ging die Exkursion einer Delegation des Pullacher Gemeinderats gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern der Verwaltung und der Agenda 21 nach Vorarlberg im November 2024 voraus. Vor Ort informierte sich die Delegation über die Modalitäten des Vorarlberger Modells für die Einrichtung eines Bürgerrats bei kommunalen Planungen und Bauvorhaben.

So funktioniert der Bürgerrat

Ein Bürgerrat nach dem Vorarlberger Modell ermittelt durch ein bestimmtes Zufallsprinzip, das auf größtmögliche Repräsentativität abzielt, eine Anzahl von ca. 15 Bürgerinnen und Bürgern, die die dann den Bürgerrat bilden. Nach der Zusammensetzung dieses Bürgerrats werden in mehreren Workshops Ideen, Visionen und Beiträge für das jeweilige Bauprojekt gemeinsam entwickelt und durch ein Moderationsbüro begleitet und dokumentiert. In Vorarlberg wird das Instrument des Bürgerrats schon seit längerem sehr erfolgreich angewendet, mittlerweile hat es Verfassungsrang.

Gemäß dem Beschluss im Gemeinderat wird die Verwaltung beauftragt, ein geeignetes Moderationsbüro für die Bildung eines Bürgerrats nach dem Vorarlberger Modell zu suchen und für den Umsetzungsprozess vorzuschlagen.

Workshop im Vorfeld entwickelt Aufgaben und Rahmenbedingungen

In einem vorgelagerten Workshop, der bereits 2024 beschlossen wurde, sollen die genauen Aufgaben des Moderationsbüros und die Rahmenbedingungen für die Entwicklung des Pullacher Bahnhofs vorberaten werden. Diese Ergebnisse bekommen die Teilnehmenden des Bürgerrats anschließend zusammen mit weiteren relevanten Infomaterialien zum Bahnhof (z.B. bauliche Gegebenheiten, Denkmalschutz, Ortsentwicklungsplan) vorab zur Verfügung gestellt.

Die Einrichtung eines Bürgerrats eignet sich gerade für den Pullacher Bahnhof als ortsbildprägendes und historisch bedeutsames Gebäude. Die Relevanz der zukünftigen Nutzung und Gestaltung des Bahnhofs und der Umgebung wird durch seine zentrale Lage und seine Funktion als Abfahrts- und Ankunftsort für Fahrgäste der S-Bahn zusätzlich unterstrichen. 

Eine detaillierte Beschreibung des Bürgerrats nach dem Vorarlberger Modell ist in der Anlage des Antrags in unserem Bürgerinformationssystem und auf der Website des Landesportals Vorarlberg abrufbar.

17.03.2025