Gelungene Buchvorstellung von Band 12 der Pullacher Schriftenreihe im Bürgerhaus

Am 1. Oktober 2025 standen die alte Heilig-Geist-Kirche und die Dreifaltigkeitskapelle Großhesselohe bei zahlreichen Pullacherinnen und Pullachern im Mittelpunkt des Interesses. Über 150 Personen kamen zur Vorstellung des Buches von Dr. Daniel Rimsl, um Näheres über dessen Recherchen und Erkenntnisse zu erfahren.

Die Erste Bürgermeisterin Susanna Tausendfreund begrüßte neben dem Autor unter anderem den Hausherrn der Kirche, Pfarrer Wolfgang Fluck, Dr. Martina Außermeier, Kunstgeschichtlerin mit langjährigen Erfahrungen in der Kirchenrestaurierung im Erzbistum München-Freising, und den Pullacher Gemeinderat Johannes Schuster.

Herr Schuster präsentierte einen kurzen Film über die alte Heilig-Geist-Kirche, der mit neuesten technischen Mitteln unter seiner Mitwirkung produziert worden war. Zudem sorgten er und seine Frau Karola mit dem Auftritt ihres Renaissance-Tanzkreises circulus saltans puelach für ein passendes Rahmenprogramm.

Susanna Tausendfreund schloss ihre einführenden Worte mit der Feststellung, dass die alte Kirche nicht nur Mittelpunkt der Gemeinde und zentraler Ort des Heimatempfindens ist, sondern auch kunstgeschichtlich eine große Bedeutung hat. Diese wichtigen Aspekte will die Gemeinde mit dem zwölften Band der Pullacher Schriftenreihe „Alte Heilig-Geist-Kirche und Dreifaltigkeitskapelle – Zwei Pullacher Kirchengebäude mit Münchner Geschichte“ weitertragen. Das Buch ist ab sofort im Rathaus für 15 Euro erhältlich.

Dr. Daniel Rimsl stellte in seinem anschließenden Vortrag beispielhaft einige Merkmale heraus, die die alte Heilig-Geist-Kirche deutlich vom Maßstab dörflicher Gotteshäuser heraushebt: Gefördert von den Wittelsbachern und der Stadt München, wurde die Kirche mit Unterstützung bedeutender Münchner Patriziergeschlechter in wenigen Jahren bis 1469 erbaut. Besonderheiten sind beispielsweise das durchgehende Gewölbe, die anspruchsvolle Architektur und die prachtvolle gotische Ausstattung. Hier spielt vor allem das „Pfingstwunder“, das den Hochaltar schmückt, als eine der bedeutendsten Arbeiten der Münchner Bildschnitzerei der Spätgotik eine zentrale Rolle.

Auch auf den zweiten historischen Kirchenbau in Pullach ging Dr. Rimsl ein. Nach seinen Schilderungen hatte die Barockkapelle in Großhesselohe vermutlich im 16. Jahrhundert einen Vorgängerbau. Im Jahr 1698 wurde sie dann neu errichtet. Aus dieser Zeit sind noch Altar und Bänke erhalten. Es folgte ein Umbau im Jahr 1755, auf den der aufwendige Deckenstuck mit Bemalungen zurückgeht.

Im Anschluss an den Autor unterstrich Dr. Martina Außermeier die Bedeutung der Denkmalpflege im kirchlichen Bereich. In diesem Zusammenhang lobte sie auch das Engagement des Ordinariats und der Gemeinde bei der aufwendigen Restaurierung der alten Heilig-Geist-Kirche. So wurde der gute bauliche Bestand der Kirche gesichert und verbessert. Durch den neuen Putz an den Wänden und die gereinigten Kunstwerke hat für sie die Ausstrahlung der Kirche erheblich gewonnen. Restaurierungsbedarf sieht Frau Dr. Außermeier dagegen noch bei der Dreifaltigkeitskapelle in Großhesselohe. Die Darstellung ihrer Geschichte im Buch könnte dabei sehr hilfreich sein. Ihrer Ansicht nach gehören kirchliche Baudenkmäler zum Erbe der gesamten Bevölkerung, die allen Besucherinnen und Besuchern offenstehen sollten. Um auch nachhaltig den Baubestand zu sichern, ist die permanente Nutzung eines Gebäudes die beste Weise.

Nach dem Film, der den Besucherinnen und Besuchern ein perfektes Raumerlebnis der alten Heilig-Geist-Kirche bot, betrat der Renaissance-Tanzkreis circulus saltans puelach die Bühne im Bürgerhaus. Die historischen Tänze in beeindruckend nachempfundenen Gewändern zur zeitgenössischen Musik bildeten den gebührenden Abschluss einer gelungenen Veranstaltung.

Gemeinde-Archivar Christian Sachse, Pullachs Erste Bürgermeisterin Susanna Tausendfreund, Dr. Martina Außermeier, Dr. Daniel Rimsl und Johannes Schuster (v.l.nr.) bei der Buchvorstellung.

07.10.2025