Chekmenev-Fotoausstellung im Bürgerhaus

Alexander Chekmenev ist heute einer der bedeutendsten Fotokünstler der Ukraine. Derzeit sind Arbeiten von ihm im Centre Pompidou (Paris) sowie im Rijksmuseum Amsterdam zu sehen. Seine Fotografie ist sozialkritisch. Aber Chekmenev zeigt vor allem die Würde des Menschen, auch hinter der Fassade des elendsten Bettlers. „Das Land besteht aus Menschen, und ich möchte jeden einzelnen erhöhen und mit Respekt behandeln.“ Nun zeigen wir seine Arbeiten im Kunstfoyer in Pullach, der Künstler reist zur Eröffnung der Ausstellung aus der Ukraine an:

Veranstaltungsort: Bürgerhaus Pullach i. Isartal
Zeitraum: 02. – 31. März 2023
Eröffnung: 01. März 2023, 19 Uhr
Kuratorinnen: Dr. Hannah Stegmayer, Iris Trübswetter
Einführung: Iris Trübswetter
Begrüßung: Susanna Tausendfreund, Erste Bürgermeisterin
Grußwort: Vertretung des Generalkonsulats der Ukraine in München

Ikonisch sind die Arbeiten aus den Serien „Bürger von Kyiv“ und „Deleted“, bei denen die Porträts einfacher Bürger und Obdachloser aus einem dunklen Hintergrund geheimnisvoll hervortreten, wie einst die wohlhabenden Bürger und Adeligen in der niederländischen Malerei, insbesondere bei Rembrandt.

Alexander Chekmenev wurde 1969 in Luhansk, Donbass, geboren. Er begann seine Karriere als Fotograf in einem kleinen Fotostudio in seiner Heimatstadt. Er fotografierte auf der Straße und in den Häusern Menschen, die am stärksten von der Wirtschaftskrise nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion betroffen waren, Fotos, die in ihrer Kraft und Einzigartigkeit ein dauerhaftes, eindringliches Dokument darstellen und Chekmenevs Ruhm begründeten.  Die Serie „Donbass“ konterkariert die Trostlosigkeit der Umgebung mit dem Lebensmut der Menschen in ihrem Alltag.

1997 zog er nach Kiew, wo er seither als Fotokünstler und Fotojournalist arbeitet. Handelte es sich zunächst um die Dokumentation der postsowjetischen Epoche der 90er Jahre in der Ukraine, blieb Chekmenev auch im neuen Jahrhundert seinem Thema treu und dokumentierte das Leben der Menschen, die er auf den Straßen der Großstädte traf. Sein Credo: If there are no photographs, there are only memories.

Chekmenev erhielt wichtige Preise, darunter „Fotograf des Jahres der Ukraine 2013″ und 2000 Winner of the “European competition of documentary photography Vevey, Switzerland” für die Serie “Ukrainian passport”.

Er publizierte 5 Fotobände – DONBASS, 2011; PASSPORT, 2017; LILIES, 2020; PHARMAKON, 2021; BLACK AND WHITE PHOTOGRAPHS, 2008.

Außerdem nahm er an zahlreichen Gruppenausstellungen teil und zeigte Einzelausstellungen in Ukraine, Litauen, Polen, Slovakei, USA, Frankreich, Niederlande und Deutschland; er veröffentlichte in New York Times Lens Blog, TIME Lightbox, The New Yorker Photo Booth, MSNBC.

In der Ausstellung werden Arbeiten aus den Serien „Bürger von Kyiv“, „Donbass“, „Deleted“ und „Passport“ gezeigt.

Foto: Alexander Chekmenev