Urbane Gärten in Pullach – Projektstart am Grundelberg und in der Vormbrocksiedlung

In diesem Frühjahr hat unser Gemeinderat über den Antrag der Agenda 21 positiv abgestimmt: Pullach soll als eine der ersten Kommunen in Bayern Urbane Gärten erhalten. Und dieser Beschluss wird nun in die Tat umgesetzt: Wohnungsbaugesellschaft und Gemeindeverwaltung ließen jüngst am Grundelberg und in der Vormbrocksiedlung große Gemüsebeete aufstellen. Rechtzeitig vor dem Frost, damit dieser Humus und Kompost in den Wintermonaten gut durchfrieren kann, so dass die Pullacher „Gemeinschaftsgartler“ zum Start optimale Bedingungen vorfinden. Doch was sind eigentlich Urbane Gärten?

Die Grundidee der Urban-Gardening-Bewegung sind kommerzfreie Naturräume für alle. Dafür sollen ungenutzte öffentliche Rasen- und Brachflächen in eigener Regie von Bürgerinnen und Bürgern mit öffentlicher Unterstützung in grüne und gleichzeitig lebensfreundliche Umgebungen umgewandelt werden. Die frischen Beete auf den Grundstücken der Wohnungsbaugesellschaft stehen also nicht in der Tradition von scharf abgegrenzten Kleingartenanlagen, sie sind der Anfang von Bürgergärten. Diese sollen als gemeinschaftliche Treffpunkte auch zeigen, wie man sich gesund ernährt und wie wertvoll und nachhaltig lokale Lebensmittel direkt vor der eigenen Wohnung sind. Dafür stellen wir Gemeindegrund zur Verfügung und hoffen, dass Sie unser Angebot annehmen und das Projekt zukünftig mit Rat und Tat erfüllen. Besonders würde es mich freuen, wenn Eltern ihren Kindern den Umgang mit der Natur wieder näherbringen würden und gemeinsam erleben, wie viel Spaß es macht, beispielsweise selbst angebautes Gemüse zu ernten.

Symbolisch wurde für die ersten Beete am Grundelberg mit allen Verantwortlichen ein Spatenstich durchgeführt, aus welchem nicht wie sonst üblich ein Betonbau entstehen wird, sondern eigene Nahrungsmittel.

Die vorerst vier massiven Holzbeete können im Bausatzsystem leicht erweitert werden – wenn das Projekt gut angenommen wird. Für dessen Gelingen werden mit Unterstützung und Betreuung der Agenda 21 sogenannte „Gartenpaten“ eingesetzt. Einerseits sind sie für uns und für Interessenten Ansprechpartner, andererseits vertreten sie die Belange der Gartengruppe und regeln die Arbeiten in den jeweiligen Beeten selbstverantwortlich.

Die ersten Gemeinschaftsgärten sind geschaffen. Und es sollen nicht die letzten bleiben. Scheuen Sie sich nicht, wenn Sie Interesse und Ideen für weitere Urbane Gärten in Pullach haben. Die Umweltabteilung ist für Sie da und wird Ihre Vorschläge und Fragen gerne aufnehmen. Nutzen Sie unser Angebot und unsere Unterstützung – denn öffentlicher Raum kann mehr als nur Rasenfläche sein.

Es grüßt Sie herzlich
Ihre Susanna Tausendfreund
Erste Bürgermeisterin

7. November 2017

Bauhofleiterin Sylvia Schwaab, Kathinka Baron, Gartenpatin in der Siedlung am Grundelberg, Bürgermeisterin Susanna Tausendfreund, Herbert Mesch, Geschäftsführer der Wohnungsbaugesellschaft Pullach, Bert Eisl und Peter Kloeber, Agenda 21.