Unsere Schulen sind ein wesentlicher Bestandteil unseres Ortsentwicklungsprozesses. Um eine fundierte Standortentscheidung treffen zu können hatte der Gemeinderat im Winter beschlossen, sich von einem Fachbüro in Hinblick auf moderne pädagogische Konzepte und den erforderlichen Raumbedarf beraten zu lassen. Drei Hauptszenarien standen für die Schulen zur Auswahl:
- Grund- und Mittelschule bleiben an ihrem bisherigen Standort.
- Die beiden Schulstandorte werden getauscht.
- Die Mittelschule wird in die Nähe des Gymnasiums verlegt und die Grundschule erhält den bisherigen Mittelschulstandort.
Obwohl die Seitnerfelder nicht mehr Bestandteil der Überlegungen waren und auch kein Entscheidungsdruck bestand, hat der Gemeinderat in seiner Sitzung vom 21. März beschlossen, dass die Schulen in der Ortsmitte bleiben sollen. Geklärt ist bisher jedoch noch nicht, ob die Flächen dort ausreichend groß für die notwendigen Schulerweiterungen sind. Es wurde somit eine Vorentscheidung getroffen, mit der das weitere Verfahren des Ortsentwicklungsprozesses eingeschränkt wird.
Beide Schulen, die Mittel- und die Grundschule haben mit Platzproblemen zu kämpfen, die durch einen Neu- oder Ausbau gelöst werden sollen. In dem Zuge wollen wir gleich den richtigen, mittlerweile üblichen Schritt in Richtung Zukunft tun und moderne Lernstätten statt veraltete „Flurschulen“ mit aneinander gereihten Klassenzimmern bauen, die nur eingeschränkt genutzt werden können. Die Gemeinde lässt sich dabei von einem Fachbüro namens LernLandSchaft aus Röckingen beraten, das ebenfalls in der letzten Sitzung den Zuschlag für eine Konzeptstudie erhalten hat. Das Büro wirbt mit dem Slogan: „Wenn sich Pädagogik und Architektur verbinden, gelingt Schulentwicklung!“ und legt großen Wert auf Begeisterung, Arbeitsfreude, eigenmotiviertes Lernen und Teamwork – sowohl bei Schülern als auch bei der gesamten Schulfamilie.
Das Konzept hat längst viele Gemeinden und Städte überzeugt, und jetzt auch uns. Denn es kommt laut LernLandSchaft nicht auf die Quadratmeter an, sondern darauf, die bildungspolitischen Forderungen nach praxisorientiertem Unterricht, nach Inklusion und Chancengerechtigkeit sowie partnerschaftlicher Elternarbeit erfüllen zu können. Und das geht eben auch auf relativ kleiner Fläche, wenn man auf Synergien setzt und Räume beispielsweise unterschiedlich von morgens bis abends nutzt.
Das Entscheidende und mir Wichtige ist, dass sich Vertreter aus der großen Schulgemeinschaft zusammensetzen, um Ansprüche und Wünsche zu sammeln. Die Pädagogik, Architektur und Ausstattung der Schulen müssen wir von Anfang an im Blick haben und derartige Fragen klären: „Wie müssen Räume strukturiert sein, damit das Schulkonzept auch wirklich umgesetzt werden kann?“ Damit alle Perspektiven einfließen können, wird sich ein Gremium bilden aus Rektoren, Lehrern, Elternbeirat, Schülerinnen und Schülern, der Gemeindeverwaltung, dem Hort Lummerland, der Schülermittagsbetreuung, der Jugendsozialarbeit und sonstigen außerschulischen Partnern.
Während des Prozesses, den das Büro LernLandSchaft nun in den kommenden Monaten in unserem Auftrag leitet, werden sich der Gemeinderat und die Schulfamilie auch positive Beispiele ansehen. So zum Beispiel die neu gebaute Grundschule in Wörthsee. Schön finde ich übrigens die Sichtweise vom Team der LernLandSchaft, dass Bildungserfolg nur dann möglich ist, wenn wir uns den Kindern anpassen und nicht umgekehrt.
Sobald die Ergebnisse von LernLandSchaft vorliegen werden diese wieder in den Ortsentwicklungsprozess einfließen, und der Gemeinderat wird zur gegebenen Zeit über die weitere Vorgehensweise beraten, so zum Beispiel ob es einen Architektenwettbewerb geben wird oder einen planungsbezogenen Teilnahmewettbewerb.
Der Prozess zur Ortsentwicklung läuft parallel weiter und konzentriert sich nun auf die Ortsmitte, das Herzog-Haus am Bahnhof und das Bahnhofsgelände.
Wir halten Sie an dieser Stelle und auf unserer Website gerne auf dem Laufenden.
Es grüßt Sie herzlich
Ihre Susanna Tausendfreund
Erste Bürgermeisterin
28. März 2017