Mit dem Neujahrsempfang ist die Gemeinde am vergangenen Freitag festlich ins neue Jahr 2025 gestartet. Unter den 500 geladenen Gästen im Bürgerhaus waren viele Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Kultur und Wirtschaft sowie der Kirchgemeinden, der Vereine, der sozialen Einrichtungen, der Polizei und Feuerwehr sowie der Verwaltung.
Ebenfalls anwesend waren zahlreiche Ehrenamtliche, die mit ihrem vielfältigen Engagement das Gemeindeleben bereichern. Mit Konrad Petersen, Josef Plenk sowie dem Ehepaar Ulrike und Lutz Schonert wurden vier von ihnen für ihren langjährigen Einsatz mit der Pullacher Ehrennadel in Gold geehrt (die einzelnen Laudationes finden Sie unten).




Foto: Claus Schunk

Susanna Tausendfreund

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Claudia Köhler
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Die Erste Bürgermeisterin Susanna Tausendfreund eröffnete den Abend mit ihrer Ansprache. Es folgte die Rede des evangelischen Pfarrers Martin Zöbeley, der stellvertretend für die beiden Kirchengemeinden im Ort sprach.
Für staunende Gesichter und tosenden Applaus sorgte im Anschluss an die Ehrungen der Überraschungsgast Thorsten Havener. Der Pullacher Gedankenleser und Bestseller-Autor präsentierte ein zauberhaftes Bühnenprogramm, in das er immer wieder auch das Publikum miteinbezog.
Die musikalische Begleitung des Abends übernahm einmal mehr die Musikschule Pullach. Im Foyer bot das Jazz-Trio der Lehrkräfte um Sängerin Susanne Savage, Horst Neher am Piano und Markus Wagner am Bass den passenden musikalischen Rahmen, der den ein oder anderen Gast auch dazu animierte, das Tanzbein zu schwingen. Auf der Bühne überzeugten die Musikschulband „Plan B“ und das mehrfach ausgezeichnete „Duo Marimba“, die mit ihren Darbietungen den gelungenen Abend abrundeten.

Laudatio der Dritten Bürgermeisterin Cornelia Zechmeister für Konrad Petersen
Konrad Petersen gehört zu den Personen, die sich in vielfältiger und außergewöhnlicher Weise für das Allgemeinwohl in unserer Gemeinde einsetzen. Seit drei Jahrzehnten ist Herr Petersen eine tragende Säule der evangelischen Jakobusgemeinde. Als Mitglied und Vertrauensmann im Kirchenvorstand hat er unermüdlich an oberster Stelle Verantwortung übernommen. Darüber hinaus wirkt er bis heute als Lektor und Prädikant regelmäßig selbst an den Gottesdiensten in der Jakobuskirche mit und engagiert sich stark für die ökumenische Zusammenarbeit, die in unserer Gemeinde sehr ausgeprägt ist.
Sein Einsatz für die Partnerschaft der Kirche mit der Gemeinde Itulahumba in Tansania zeigt, wie gelebte Nächstenliebe Brücken über Kontinente hinweg baut. Als Umweltbeauftragter der Kirchengemeinde hat Herr Petersen außerdem maßgeblich dazu beigetragen, dass sie das Siegel „Grüner Gockel“ für nachhaltiges Handeln und Klimaschutz erhalten hat. Zudem fährt er für den Diakonie-Verein „Essen auf Rädern“ aus und er ist beim „Isartaler Tisch“ seit dessen Gründung vor 15 Jahren aktiv.
Außerdem prägt er bereits seit 1988 den Heimat- und Trachtenverein D’Hochleitner Pullach. Bis 2007 erfüllte er als Vorplattler die Vereinsabende durch Tanz und Gesang mit Leben und brachte den Mitgliedern neue Tänze und das Schuhplatteln bei. Anschließend wurde er zum Kassierer gewählt.
Mit seinem Organisationstalent kümmert er sich um die Vereinsausflüge. Zudem beteiligt er sich an sämtlichen Vereinsaktivitäten, Veranstaltungen und Festen und vertritt den Verein mit Leidenschaft. So war er auch beim weltmeisterlichen Auftritt der Hochleitner auf der Landesgartenschau im vergangenen Sommer mit dabei, als der Verein die Gemeinde hervorragend repräsentiert hat.
Lieber „Conny“, dein Wirken ist ein beeindruckendes Beispiel für ehrenamtlichen Einsatz. Mit der Pullacher Ehrennadel möchten wir dir für dein außerordentliches Engagement herzlich danken.
Laudatio des Zweiten Bürgermeisters Dr. Andreas Most für Josef Plenk
Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine jährt sich kommenden Monat bereits zum dritten Mal, 80 Prozent der kritischen Infrastruktur sind inzwischen zerstört. Seit drei Jahren steht unsere Partnerschaft mit Baryschiwka und Beresan in der Ukraine daher unter völlig anderen Vorzeichen. Zwar war immer auch unsere finanzielle Hilfe ein Teil der Partnerschaft, genauso wichtig waren aber gegenseitige Besuche mit festlichem Rahmenprogramm und kultureller Austausch.
Seit drei Jahren versorgt der Partnerschaftenverein unsere ukrainischen Freunde nun primär mit Hilfsgütern, um in dieser schrecklichen Zeit so gut wie möglich zu helfen und die Folgen des Kriegs abzumildern. Das Spendenaufkommen hat sich seit Kriegsbeginn – glücklicherweise – vervielfacht. Das bedeutet aber auch, dass die Verwaltung der Finanzen und Ein- und Ausgaben sowie die Ausstellung von Spendenbescheinigungen im Ehrenamt kaum noch zu bewältigen sind.
Für diese Aufgabe ist seit Juni 2004 Josef Plenk ehrenamtlich zuständig. Seit rund 20 Jahren ist er der Schatzmeister des Partnerschaftenvereins und verwaltet in dieser Funktion die Finanzen. Er achtet sehr genau darauf, dass die Aktivitäten mit den Zielen des Vereins und mit dem allgemeinen Vereinsrecht im Einklang stehen.
Seit mehr als zehn Jahren beantragt die Gemeinde mit dem Partnerschaftenverein offizielle Projekte mit Geldgebern aus den Bundesministerien – ein komplexes Unterfangen. Gerade die Erstellung der ersten Abrechnungen beim Bildungs- und Medizinprojekt war keine einfache Angelegenheit, die Josef Plenk dennoch gemeistert hat und hoffentlich noch lange weiter meistern wird.
Lieber Herr Plenk, es ist mir eine große Ehre, Ihnen heute Abend die Pullacher Ehrennadel zu überreichen. Ich danke Ihnen herzlich für Ihr inzwischen 20-jähriges Engagement für unseren Partnerschaftenverein.
Laudatio des weiteren stellvertretenden Bürgermeisters Holger Ptacek für Ulrike und Lutz Schonert
Ulrike und Lutz Schonert sind vielfältig in das Gemeindeleben eingebunden. Sie haben – als engagierte Mitglieder in mehreren Vereinen – vielen Menschen geholfen. Ulrike und Lutz Schonert sind seit zehn Jahren aktive Mitglieder der Nachbarschaftshilfe Pullach. Bei Wind und Wetter stehen sie stets zuverlässig für den Begleit- und Fahrdienst sowie Einkäufe für Menschen zur Verfügung, die aufgrund von Alter oder Krankheit auf Hilfe angewiesen sind.
Beide sind ebenfalls zehn Jahre und damit seit seiner Gründung im Helferkreis Pullach. Der Helferkreis unterstützt und berät vor Krieg und Verfolgung geflohene Menschen in allen Belangen, vom Erlernen der deutschen Sprache und der bei uns gelebten Gepflogenheiten, bei der Bewältigung der bürokratischen Herausforderungen, bis hin zur Suche von Arbeit und Wohnung.
Bei sich zuhause haben Ulrike und Lutz Schonert eine vierköpfige Familie aufgenommen und betreut, bis diese schließlich eine eigene Wohnung beziehen konnte. Seit Juli 2017 hat Lutz Schonert die Funktion des Sprechers für den Helferkreis übernommen.
Neben dem beschriebenen sozialen Engagement sind die beiden auch leidenschaftliche Boule-Spieler. Auch dieses Freizeitvergnügen bedarf einer gewissen Organisation. Sie sind die Anlaufstelle für Pullachs Boule-Gemeinschaft.
Auch im Rahmen unserer Partnerschaft mit Pauillac, die sich gerade zum 60. mal gejährt hat, sind sie Ulrike und Lutz Schonert aktiv. Ob bei den Fahrten nach Frankreich oder den Besuchen unserer Freunde hier, die beiden sind stets dabei, helfen mit, und Lutz sorgt mit seiner Kamera dafür, dass uns die Besuche und Gegenbesuche in lebendiger Erinnerung bleiben.
Liebe Ulrike, lieber Lutz, ich danke Euch im Namen der Gemeinde Pullach für über zehn Jahre ehrenamtliche Arbeit. Auch wenn die Arbeit im Helferkreis inzwischen (oder vielleicht nur: vorübergehend?) weniger geworden ist, bin ich – angesichts des gerade stattfindenden Überbietungswettbewerbs in puncto Fremdenfeindlichkeit – froh, dass der Gemeinderat sich einstimmig entschieden hat, nicht zuletzt dieses Engagement zu ehren. Es ist mir eine große Freude, Euch heute Abend die Pullacher Ehrennadel zu überreichen.
Fotos: Gemeinde Pullach, wenn nicht anders angegeben
15.01.2025