Premiere für junge Wahlhelferinnen und Wahlhelfer in Pullach: „Es steckt ja noch ein bisschen mehr dahinter, als nur einen Haken zu setzen.“

Zum ersten Mal konnten Jugendliche ab 16 Jahren in Deutschland bei der Europawahl ihre Stimme abgeben. Passend dazu waren in Pullach auch erstmals rund 20 junge Wahlhelferinnen und Wahlhelfer im Einsatz. Vier davon sind Gustav, Nike, Fiona und Filip. Die Schülerinnen und Schüler sind zwischen 16 und 17 Jahre alt und haben sich im Vorfeld alle freiwillig im Rathaus für die ehrenamtliche Tätigkeit angemeldet.

Dass ihre Stimme bei der Europawahl gefragt ist, freut alle sehr. „Als junge Generation sollen wir ja die Zukunft auch mitgestalten. Deswegen ist es wichtig, so früh wie möglich damit anzufangen“, meint Filip. Und Nike ergänzt: „Für mich ist es ein Privileg. Es hat eben auch zur Folge, dass man sich früher mit Parteien und generell der Politik auseinandersetzt.“ Im Vorfeld der Wahl haben die Vier den Wahl-O-Mat ausprobiert und sich über die Parteien und deren Wahlprogramme informiert, teilweise über YouTube oder im Gespräch mit ihren Eltern. Man hat den Eindruck, dass sich alle intensiv mit dem Thema beschäftigt haben, um am Ende eine gute Entscheidung zu treffen.

Bei ihrer Wahlpremiere sind Gustav, Nike, Fiona und Filip aber noch anderweitig gefordert: Sie unterstützen die Teams in den Wahllokalen und beim Auszählen der Stimmen. „Ich finde es cool, dass ich hier mithelfen kann. Es gibt auch viel positives Feedback von den Leuten, die ins Wahllokal kommen“, berichtet Gustav, der am Wahlsonntag im Sportheim im Einsatz ist. Ähnlich positive erste Eindrücke sammeln die anderen, die in der Mittelschule eingeteilt sind. „Man bekommt viel von der Wahl mit. Ich habe schon einige Leute getroffen, die ich kenne. Auch die Bürgermeisterin war da“, erzählt Nike.

Ein Anreiz war für die Jugendlichen natürlich auch die Aufwandsentschädigung von 100 Euro, die alle Wahlhelferinnen und Wahlhelfer erhalten. Aber die vier hatten noch weitere gute Gründe, sich für das Ehrenamt zu melden. „Ich wollte mir so eine Wahl mal persönlich anschauen und finde es sehr interessant“, sagt Fiona. So sieht es auch Nike: „Es ist spannend, mitzubekommen, wie es bei einer Wahl wirklich abläuft. Es steckt ja noch ein bisschen mehr dahinter, als nur einen Haken zu setzen und einen Stimmzettel abzugeben. Und es dient einem guten Zweck“.

Hilfreich bei ihrem Einsatz am Wahlsonntag finden alle auch die gute Betreuung. Das gilt sowohl für die Schulung im Vorfeld als auch für die Arbeit vor Ort. „Am Ende ist es kein Hexenwerk. Alle Grundkenntnisse, die man braucht, wurden gut erläutert“, meint Filip. Auch Gustav fühlt sich gut informiert: „Ich bin ohne große Vorbereitung hierhergekommen, aber mir wurde dann alles erklärt.“ Nach den Schilderungen der Jugendlichen ist es am Ende wenig überraschend, dass sich alle vier gut vorstellen können, bei der nächsten Wahl wieder mitzuhelfen. Das Fazit von Filip: „Das Umfeld ist nett, die Leute sind nett. Von daher ist es eigentlich nur weiterzuempfehlen“.

11.06.2024