Neue Linden für die Habenschadenstraße

In der Habenschadenstraße – eine der ältesten Alleen Pullachs – mussten wegen umfangreicher Straßenbauarbeiten Anfang vergangenen Jahres zu meinem großen Bedauern 26 Linden gefällt werden: Alte Trinkwasserleitungen, ein zu klein dimensionierter Regenwasserkanal, die Verlegung von Glasfaserleitungen sowie die Fernwärme waren die Gründe, die Straße komplett zu sanieren. Nur wenige der Bäume konnten erhalten werden. Schon zu Beginn der Planung und der Baumaßnahmen hatten wir angekündigt, für eine angemessene Ersatzbepflanzung zu sorgen: Beidseitig Bäume am Nordende zur Jaiserstraße als „Pforte“ und eine Baumreihe auf der gesamten Länge auf der Ostseite der Straße, die sich zusammen mit den verbliebenen Bäumen zur Hochleite nach Süden fortsetzt.

In der Sitzung Ende November wurde dem Gemeinderat die Wiederbepflanzung mit Winterlinden (Tilia cordata) vorgestellt, die nun den ursprünglichen Alleecharakter der Straße wiederherstellen soll.

Die Winterlinde ist standortgerecht und trägt den klimatischen Umweltansprüchen Rechnung. Nach 30 bis 35 Jahren kann sie eine Höhe von zwölf bis fünfzehn Metern erreichen und ist damit kleiner und weniger ausladend als andere Lindenarten. So kommen wir dem Wunsch der Anwohner nach mehr Licht zumindest teilweise entgegen. Mit einem relativ schmalen und eiförmigen Wuchs in den ersten Jahren, später mit einer breiteren, runden Form ist die Winterlinde ein optimaler Straßenbaum. Die ausgewählte Subspezies „Rancho“ ist außerdem weniger anfällig für Läuse, sodass sie auch keinen klebrigen Honigtau absondert – diese Linden müssen also bei der Suche nach einem Parkplatz nicht gemieden werden.

Dem Vorschlag etlicher Anlieger, statt Linden Zierobstgehölze zu pflanzen, konnte ich mich – gestützt auf die fachliche Beratung durch die Abteilungen Umwelt und Bautechnik – nicht anschließen. Auch die Gemeinderatsmitglieder wollten die Baumauswahl nicht ändern. Einerseits stand der vielfach geäußerte Wunsch nach der Wiederherstellung des Alleecharakters im Raum, andererseits wurden Zierobstbäume nach Einschätzung unserer Fachleute nur als bedingt geeignet eingeschätzt. Die Baumaßnahme war von Beginn an auf den Ersatz der ehemaligen Alleebäume durch Winterlinden technisch und nach ihrer Anzahl abgestimmt. Auf Wunsch der Anlieger wurden sie sogar noch um zwei reduziert.

Die Nachpflanzung der insgesamt zehn Bäume wird demnächst erfolgen. In zwei auf zwei Meter großen, in Beton eingefassten und mit speziellem Substrat gefüllten Pflanzgruben werden sich die neuen Winterlinden optimal entwickeln können. Eine Wurzelbildung in die angrenzenden Grundstücke wird nicht erfolgen. Die Abdeckung der Pflanzgruben im Gehweg erfolgt durch Gussroste, die begehbar sind. So verbleibt genügend Platz für die Fußgängerinnen und Fußgänger – im Alltag oder beim beliebten Wochenendspaziergang zur Hochleite und ins Isartal.

Es grüßt Sie herzlich
Ihre Susanna Tausendfreund
Erste Bürgermeisterin

08.12.2016