Gemeinderatssitzung vom 23. Juli 2019

In seiner letzten Sitzung vor der Sommerpause am 23. Juli 2019 hat der Gemeinderat den Weg freigemacht für verschiedene „Schul-Umzüge“. Die Grundschule wird auf dem Grundstück der Mittelschule (Kagerbauerstraße 7 und 9) neu gebaut. Für die Josef-Breher-Mittelschule wird ein alternativer Standort gesucht, vorzugsweise in der Nachbargemeinde Baierbrunn. Der Ausbau und die Weiterentwicklung der Schulstandorte im Ortskern finden sich als zentrale Aufgabenfelder auch im Ortsentwicklungsplan (OEP) der Gemeinde wieder.

Zum Hintergrund: Auf dem bestehenden Grundschul-Grundstück ist die dringend notwendige Erweiterung selbst in der kleinstmöglichen Variante (16 Klassen) aus Platzgründen nicht umsetzbar. Als Standort für die neue Grundschule mit der optimalen Größe von 22 Klassen, Ganztagsbereichen und einer Zwei- bzw. Dreifachturnhalle hat der Gemeinderat deshalb das größere Grundstück der Mittelschule festgelegt. Geprüft wurde auch, ob die Mittelschule auf das jetzige Grundschulgrundstück wechseln könnte. Selbst für diese Schule ist das Grundstück aber zu klein. Allerdings bieten die bestehenden Grundschul-Gebäude Platz für viele alternative Nachnutzungen (Erweiterung Rathaus, vhs, Musikschule, Vereine etc., bisheriger Hort für Kinderbetreuung als Kita).

Zum Umzug der Josef-Breher-Mittelschule nach Baierbrunn hat Bürgermeisterin Susanna Tausendfreund bereits erste Gespräche mit ihrem Amtskollegen Wolfgang Jirschik geführt. Aktuell stammen 20 Prozent der Mittelschüler aus Pullach. Die Finanzierung der neuen Schule ist mit den Sprengelgemeinden Baierbrunn, Grünwald, Schäftlarn und Straßlach-Dingharting sowie mit der Schulaufsicht und der Regierung von Oberbayern zu klären. Diese Gespräche haben laut Beschluss des Gemeinderates oberste Priorität. 

Generell benötigen Schulen heute mehr Platz als früher: Um die neuen Lehrpläne und die Vorgaben zu Inklusion und Offenem Ganztag umzusetzen, worauf es ab 2025 einen Rechtsanspruch geben wird, ist der Raumbedarf stark gestiegen. Für die Grundschule rechnet Pullach mit einer Verdreifachung der Baumasse, für die Mittelschule mit einer Verdoppelung. Der Platzbedarf der Musikschule sieht eine Vergrößerung um 30 Prozent vor.

Von den “Schul-Umzügen” verspricht sich der Pullacher Gemeinderat gleich mehrere positive Effekte:

  • Die Grundschule kann trotz Vergrößerung im Ortszentrum bleiben.
  • Ein Interimsbau für die Grund- oder Mittelschule für die Erweiterungs- bzw. Neubauphasen mit hohen Kosten von circa acht bis zehn Millionen Euro wird vermieden.
  • Das bestehende Schulgebäude muss nicht abgerissen werden, sondern bietet Platz für alternative Nachnutzungen.