Energiespartipp: Hitzeschutz mit baulichen Maßnahmen

Im Jahr 2024 war das Klima in Europa heißer als je zuvor. Das zeigte erst jüngst wieder der Bericht „State of the European Climate 2024“, der von rund 100 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern des Copernicus Climate Change Service der Europäischen Union und der Weltwetterorganisationen verfasst wurde. Häufigere und extremere Hitzeperioden machen den sommerlichen Wärmeschutz an Gebäuden immer wichtiger, um die Wohnqualität zu erhalten. Was können bzw. sollten Sie als Gebäudeeigentümer tun?

Außenliegende Verschattung

Eine hohe Bedeutung kommt der außenliegenden Verschattung zu, insbesondere bei Dachflächenfenstern und großen Fensterflächen. Reduzieren Sie den solaren Eintrag durch schattenspendende Elemente, z. B. Markisen, Außenjalousien oder Laubbäume im (Vor-)Garten. Auch Fassaden- oder Dachbegrünungen sind dem sommerlichen Wärmeschutz dienlich. Begrünung wirkt als natürliche Klimaanlage und schützt vor starkem Aufheizen. Bei Starkregen kann das Grün zudem Wasser speichern und zeitverzögert abfließen lassen.

Wenn Sie eine Dämmung Ihres Gebäudes planen, achten Sie auf die Verwendung von Dämmstoffen mit hoher Wärmespeicherkapazität, insbesondere im Dachbereich. Und wenn ein Fenstertausch geplant ist, können Sie thermochrome Fenster verbauen, deren Lichtdurchlässigkeit mit zunehmender Temperatur sinkt.

Klimaanlagen sind teuer

Oft werden Gebäude im Nachhinein mit aktiven Kühlsystemen ausgerüstet. Diese sind jedoch teuer in der Anschaffung und fressen viel Strom. Preisgünstiger ist eine passive Gebäudekühlung, also durch Lüften nachts und morgens. Entscheidend ist zudem, weiteren Wärmeeintrag zu vermeiden: Fenster und Jalousien sollten Sie schließen, sobald die Temperatur der Außenluft die Innentemperatur übersteigt, was im Sommer häufig schon vormittags der Fall ist. So können Sie die kühlen Innentemperaturen des Morgens möglichst lange aufrechterhalten.

Möchten Sie ein aktives Kühlsystem einbauen, dann achten Sie auf Energieeffizienz und auf den Einsatz erneuerbarer Energien. Es eignet sich vor allem eine Sole- oder Grundwasser-Wärmepumpe. Eine PV-Anlage auf dem Dach kann Solarstrom für den Betrieb des Kühlsystems liefern. Als Kühlsysteme sind vorrangig Deckenkühlung oder Betonkernaktivierung (im Neubau) ratsam. Beide Technologien können sowohl zum Kühlen als auch zu Heizzwecken eingesetzt werden. Bei leichtem Kühlbedarf kann auch eine Fußbodenheizung zum Kühlen eingesetzt werden – ein Anwendungsfall, der idealerweise schon bei der Installation vorgesehen werden sollte.

Sie wollen mehr über das Thema Hitzeanpassung erfahren? Am 2. Juni um 19 Uhr bietet die Energieagentur ein Online-Fachgespräch an, bei dem unter anderem die Hitzeaktionspläne der Landkreise Ebersberg und München kurz vorgestellt werden.

Bei allen Fragen zum Thema Energie steht Ihnen das unabhängige Expertenteam der Energieagentur Ebersberg – München mit vielen, Großteils kostenlosen Beratungsangeboten gerne zur Seite. Bitte nutzen Sie das Kontaktformular auf deren Website für alle Anfragen und beachten Sie die regelmäßigen Online-Basis-Beratungen! 

Mehr Informationen: www.energieagentur-ebe-m.de/beratung oder telefonisch unter 089 / 277 80 89 00.

Veranstaltungen der Energieagentur Ebersberg-München im Juni

Wie wir uns an den Klimawandel anpassen können

Mo, 02.06.2025, 19:00 Uhr, online

Im Rahmen unserer Reihe „Fachgespräche Energiewende“. Information und Anmeldung:
www.energieagentur-ebe-m.de/Events/1517/Wie-wir-uns-an-den-Klimawandel-anpassen-knnen

Den gesamten Veranstaltungskalender der Energieagentur finden Sie unter: www.energieagentur-ebe-m.de/Termine

30.05.2025