Bürgerbrief: Eine Gemeinde, in der man sich wohl und zu Hause fühlt

Wir stehen am Beginn eines neuen Jahres – eine Zeit, die immer auch von Hoffnung und Zuversicht geprägt ist, aber die Welt scheint aus den Fugen geraten zu sein. Hoffnung und Zuversicht zu behalten, fällt in diesen Zeiten nicht immer leicht.

So dauern die Kriege in der Ukraine und im Nahen Osten mit unverminderter Härte bis heute an. Wir unterstützen zusammen mit dem Partnerschaftenverein unsere Freundinnen und Freunde in Baryschiwka und Beresan mit regelmäßigen Hilfslieferungen und Projekten zur Stärkung der Infrastruktur, die tagtäglich angegriffen wird. Wir hoffen nach wie vor auf friedlichere Zeiten. 60 Jahre deutsch-französische und 35 Jahre Partnerschaft mit der Ukraine sind unsere Antworten, unsere Verantwortung, unser Beitrag zur Völkerverständigung.

Pullachs Erste Bürgermeisterin Susanna Tausendfreund bei ihrer Rede zum Neujahrsempfang der Gemeinde im Bürgerhaus. Foto: Gemeinde Pullach

Gerade in den letzten Wochen habe ich mich immer wieder gefragt, in welchen Zeiten wir eigentlich leben und was die Reaktionen in unserer kleinen Gemeinde sein können? Wie können wir unsere Gemeinschaft stärken und uns widerstandsfähig machen?

Der furchtbare Anschlag in Magdeburg hat Gefühle der Unsicherheit, der Angst hervorgerufen. Was sind die Ursachen für eine solche Tat? Bevor wir die Frage auch nur ansatzweise analysieren konnten, kamen weitere Anschlagsmeldungen aus den USA über die Nachrichtenkanäle.

Umbruch und Veränderungen, viele Brennpunkte in Deutschland und in der Welt, eine weltpolitische Situation, die wir mit Bangen verfolgen. Markige Worte und Einmischungen von außen in die deutsche Politik, demokratische Grundfesten werden in Frage gestellt oder geraten ins Wanken.

Welche politischen Verschiebungen finden mit den Bundestagswahlen statt? Erhalten demokratiefeindliche Kräfte gar die Oberhand? Angst und Sorge, Unverständnis oder Wut, Unzufriedenheit, Existenzängste. Das sind Empfindungen, die viele Menschen umtreiben. Die Gefahr ist groß, dass diese Stimmungslage extreme Meinungen und Positionen auf den Plan rufen. Es gilt, sich an der Demokratie zu beteiligen, die Zukunft unseres Landes mitzugestalten und gegen demokratiefeindliche Positionen einzustehen. Bitte bringen Sie sich ein und animieren Sie auch Ihre Freunde und Bekannten, ihr Wahlrecht am 23. Februar wahrzunehmen.

Hinzu kommen der weltweite Klimawandel und die gravierenden Folgen der Erderwärmung. Das vergangene Jahr war das wärmste seit Beginn der Aufzeichnungen 1881. Und das nicht nur in Deutschland, sondern weltweit. Extreme Wetterereignisse sind auch bei uns spürbar. Die verheerenden Auswirkungen an anderen Orten in der Welt können wir täglich in den Medien verfolgen.

Verantwortung und Ernsthaftigkeit, Realitätssinn für die wirklichen Fakten und wichtigen Themen – kann das für uns die richtige Antwort in diesen verrückten, ja brandgefährlichen Zeiten sein? Ich meine ja!

Mit einer guten örtlichen Gemeinschaft und der Verteidigung der demokratischen Werte, der Grundrechte, dem Respekt gegenüber allen Menschen.

Mit dem Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen, guten und durchdachten Antworten zur Klimakrise, die wir haben: Vorreiterrolle bei der Geothermie, Ausbau der Solarenergie, unserem Windprojekt, der E-Mobilität, Nachhaltigkeit bei Neubauten und Sanierungen und Anreizen für Private und Gewerbe.

Ängste und Sorgen müssen wir ernst nehmen und Lösungen anbieten. Unser gesellschaftlicher Zusammenhalt in der Gemeinde macht uns dafür stark. Ob es um den Schutz des Klimas, die Grundfesten der Demokratie oder die Bewältigung der vielen wirtschaftlichen und sozialen Probleme der Gesellschaft in unserer Zeit geht: Alle Herausforderungen eint, dass wir sie nur gemeinsam meistern können. Das funktioniert in einer guten örtlichen Gemeinschaft am besten.

So bedanke ich mich bei allen engagierten Bürgerinnen und Bürgern für ihre Unterstützung, ihr Engagement und ihre Verbundenheit. Sie machen Pullach zu dem, was es ist: Eine Gemeinde, in der man sich wohl und zu Hause fühlt und die Zuversicht versprüht.

14.01.2025