Bürgerbrief: Vollausrüstung der Schulen mit Luftreinigungsgeräten

Bereits im Sommer 2020 haben wir Schulen, Hort und Kindertagesstätten mit insgesamt 130 CO2-Ampeln ausgestattet. So ist einfach zu erkennen, wann ein Raum gelüftet werden muss. Manche Räume sind aber aufgrund ungünstiger Voraussetzungen, wie beispielsweise der Lage im Untergeschoß, nicht oder nur unzureichend lüftbar. Für die Grundschule, die Mittelschule und den Hort sowie das Pullacher Gymnasium wurden deshalb für diese Räume Anfang 2021 insgesamt 38 Luftreinigungsgeräte angeschafft und in Betrieb genommen.

Im letzten Jahr wurde durch Ankündigungen der Staatsregierung, insbesondere von Michael Piazolo, dem Bayerischen Staatsminister für Unterricht und Kultus, die Debatte angestoßen, ob die bisherigen Maßnahmen ausreichen. Es folgte eine sehr facettenreiche Diskussion über die Erforderlichkeit und Wirksamkeit von weiteren Luftreinigungsgeräten für die Schulen auch für Klassenzimmer, die gut zu lüften sind. Die zugrunde liegende Problematik ist sehr vielschichtig. Bekannt war, dass die Geräte das Lüften nicht ersetzen können. Viele Gemeinden haben sich nach Abwägung der Kosten und des möglichen Nutzens gegen eine Vollausstattung entschieden, etliche andere dafür.

Am Ende der kontroversen Debatte stand der Wunsch der Elternbeiräte nach Luftreinigungsgeräten für jedes Klassenzimmer im Vordergrund. Die Erwartungshaltung an Gemeinderat und Verwaltung aufgrund der Äußerungen auf Regierungsebene war sehr hoch. Schlussendlich hat der Gemeinderat entschieden, mit der Vollausstattung alles dafür zu tun, um Infektionen während des Schulbetriebs so gering wie möglich zu halten. Durchaus in dem Bewusstsein, dass der Effekt eventuell nicht so hoch sein wird, wie von manchen Seiten beschrieben und erhofft.

Nachdem so entschieden wurde, konnten die Geräte relativ schnell geliefert und nahezu alle noch in den Weihnachtsferien installiert werden. Hoffentlich können so, trotz der Wucht mit der uns die Omikron-Variante gerade trifft, die Ansteckungen im Schulbetrieb so gering wie möglich gehalten werden. Für Schulräume mit ordnungsgemäß betriebenen Luftreinigungsgeräten gibt es seit wenigen Tagen eine neue Vorgabe seitens der Bayerischen Staatsregierung: Bei Erkrankugen werden die Kontaktpersonen nicht mehr ermittelt. Dies hat zur Folge, dass selbst die direkten Banknachbarn nicht mehr in Quarantäne geschickt werden können, sofern die sonstigen einschlägigen Hygieneregeln, wie das Tragen der Masken, eingehalten wurden. Einerseits haben wir in unseren Schulen nun den Vorteil, dass gegebenenfalls weniger Kinder zu Hause bleiben müssen, wenn es einen Corona-Fall in der Klasse gibt. Andererseits kann man auch darüber streiten, ob diese „Lockerung“ zum jetzigen Zeitpunkt eine vernünftige Entscheidung ist.

Auch in hoffentlich naher Zukunft, wenn Corona nicht mehr unsere größte Sorge sein wird, können die Luftreinigungsgeräte jedenfalls weiterhin dazu beitragen, die Verbreitung verschiedener ansteckender Erkrankungen wie zum Beipspiel einer normalen Grippe in den Schulen zu mindern.

Die Gemeinde hat die CO2-Ampeln und insgesamt 202 Luftreinigungsgeräte für einen Gesamtbetrag von rund 1.076.000 Euro angeschafft und in Betrieb genommen, um unsere Pullacher Schulkinder bestmöglich zu schützen. Die laufenden Betriebskosten für Strom und Wartung müssen noch hinzugerechnet werden. Zum Teil wird die Investitionssumme durch Fördergelder und Finanzierungsanteile der beteiligten Kommunen ausgeglichen.

Ich drücke allen Schulkindern und ihren Eltern die Daumen, dass es in den nächsten Wochen trotz der hohen Zahlen zu möglichst wenigen Ansteckungen in unseren Schulen kommt. Bleiben Sie gesund!

Es grüßt Sie herzlich
Ihre Susanna Tausendfreund
Erste Bürgermeisterin

25.01.2022