Bürgerbrief: Mit Rücksicht und Vernunft unser schönes Isartal genießen

Zumindest in der ersten Ferienwoche hat der Frühling sich von seiner besten Seite gezeigt. Sonne satt war das Motto – und ganz Pullach hat die Tage draußen verbracht. Wir genießen das, was uns trotz aller Einschränkungen bleibt: die Natur. Bereits im ersten Lockdown vor ziemlich genau einem Jahr konnte man den steigenden Freizeitdruck auf beliebten Spazier- und Fahrradstrecken in unseren Wäldern und entlang der Isar deutlich spüren. Eigentlich weitläufige Areale wurden plötzlich eng, weil sie von so viel mehr Menschen als üblich aufgesucht wurden. Schon damals galt, was auch jetzt wieder gilt: Es ist genug Platz für alle da, wenn wir Rücksicht aufeinander und auf die Natur nehmen.

Leider sind die Infektionszahlen aktuell wieder auf einem hohen Niveau. Rücksichtnahme bedeutet also auch weiterhin Abstände zueinander einzuhalten und Hygienemaßnahmen ernst zu nehmen. Aufgrund der ansteckenderen Mutationen des Coronavirus gilt das mehr denn je auch draußen in der Natur.

Neben Spazierenden sind auch Rennräder und Mountainbikes bei den frühlingshaften Temperaturen wieder vermehrt auf unseren Straßen und in unseren Wäldern unterwegs. Pullach sagt klar „Ja!“ zum Radfahren, das untermauern wir nicht zuletzt mit unserem Beschluss, der AGFK „Arbeitsgemeinschaft fahrradfreundliche Kommunen in Bayern“ e.V. beizutreten. In diesem Zusammenhang verstärkt ab Mai eine Mobilitätsbeauftragte das Rathausteam, die unter anderem für die Erstellung eines integrierten Verkehrskonzeptes in Pullach zuständig sein wird. Aber auch dann gilt: Es kann – innerorts und in der Umgebung –nur mit gegenseitiger Rücksichtnahme funktionieren.

Rücksicht sollten wir nicht nur auf unsere Mitmenschen nehmen, sondern auch auf die Natur. Unsere Gastronomie, die besonders unter den Corona-Maßnahmen leidet, durch den Kauf von „take away“-Mahlzeiten zu unterstützen finde ich sehr wichtig. Die Erhaltung unserer ortsansässigen Händler und Gastronomen und die Aufwertung des Kirchplatzes zählen bekanntlich zu meinen Herzensprojekten. Der Müll des anschließenden Picknicks im Freien sollte aber keinesfalls achtlos neben überquellende Mülleimer oder mitten in der Natur zurückgelassen werden. Nicht zuletzt stellt Müll eine Gefahr für Pflanzen und Tiere dar. Um Tiere geht es auch in einer Pressemitteilung des Landratsamtes aus der vergangenen Woche, die in dieser Ausgabe des Isar-Anzeigers abgedruckt ist. „Zwischen Kies und Katastrophen am Isarstrand“ lautet die Überschrift. Denn das vermehrte Spazieren, Radfahren und Verweilen an der Isar bedeutet vor allem für störungsempfindliche Tierarten puren Stress, vor allem wenn auch der letzte Winkel erschlossen wird. Zum Schutz kiesbrütender Vogelarten wurden deshalb wieder geeignete Brutplätze im Gelände mit Schildern und Leinen markiert und gesperrt. Sie werden in den kommenden Wochen intensiv beobachtet. Für die abgesperrten Brutbereiche besteht zwischen dem 15. März und dem 10. August 2021 ein absolutes Betretungsverbot. Bitte halten Sie sich unbedingt daran! Mehr dazu lesen Sie in der Pressemitteilung des Landratsamtes.

Nach vielen Appellen, die für die allermeisten von uns ohnehin selbstverständlich sind, will ich aber doch positiv abschließen: Genießen Sie jeden Sonnenstrahl! Laden Sie die Batterien in diesen für uns alle so herausfordernden Zeiten in der Natur auf. Erfreuen Sie sich an unserem schönen Isartal – es ist ein ganz besonderer Lebensraum, den wir direkt vor unserer Haustüre haben. Und vor allem: Bleiben Sie gesund!

Es grüßt Sie herzlich
Ihr Dr. Andreas Most
Zweiter Bürgermeister

6.4.2021