Bürgerbrief: „Grüne Infrastruktur“ für Pullach

Ein Ansatz, viele gelöste Probleme – das steckt hinter dem Begriff „Grüne Infrastruktur“. Ob Artenschutz, Kühlung und Wasserrückhalt, ob soziale Gerechtigkeit oder verbesserte Aufenthaltsqualität. Wie wir mit unseren grünen Flächen umgehen, spielt dabei eine entscheidende Rolle. Schon seit mehreren Jahren arbeiten wir gemeinsam mit Ihnen an Verbesserungen. Sei es durch die Renaturierung einzelner Tümpel, unser Naturwaldreservat oder die Züchtung von ortsansässigem Saatgut. Sei es durch die Initiative Blühendes Pullach, die Baumnachpflanzoffensive, das Elsbeeren-Pflanzprogramm, die Urbanen Gärten oder das Förderprogramm zur Einbeziehung privater Grundstücke. Auch Blühwiesen, Totholzlager, Obstbäume,  Dach- oder Fassadenbegrünung gehören dazu.

Durch all diese Maßnahmen sind schon über 40.000 qm neue öffentliche und dutzende private ökologische Rückzugsorte entstanden, die nicht nur heimischen Pflanzen und Tieren Lebensraum bieten, sondern auch einfach schön anzuschauen sind. Diese grünen Oasen helfen nicht nur, den Starkregen besser zurückhalten, sondern verursachen zudem viel weniger Pflegeaufwand, als ein manikürter Kurzrasen. Unsere Urbanen Gärten ermöglichen bereits einigen Pullacher*innen selbst Gartenanbau zu betreiben, ohne dass sie dafür ein eigenes Grundstück besitzen müssten.

Diese Aktivitäten sollen jetzt im Rahmen eines Konzeptes zusammengeführt werden. Dadurch können öffentliche Flächen eine bessere Aufenthaltsqualität bieten und gleichzeitig zum Biotopverbund beitragen. Sie dienen somit Tieren und Pflanzen als Trittstein zwischen bestehenden Flächen und helfen ihnen, sich an das verändernde Klima anzupassen.

Weil dieses Zusammendenken verschiedener Funktionen unserer „Grünen Infrastruktur“ ein nachhaltiges und zukunftsweisendes Herangehen ist, haben wir es auch bei einem Wettbewerb des Bayerischen Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz angemeldet. Die beste Konzeptidee Oberbayerns wird dort eine Förderung erhalten und wir hoffen natürlich dabei zu sein.

Aber auch Sie können mit Ihrem eigenen Grundstück zur grünen Infrastruktur beitragen. Schon 10 qm Blühwiese oder Totholzlager, ein bepflanztes Dach oder eine begrünte Fassade bieten vielen gefährdeten Arten Schutz und Nisthilfe und bereiten Ihnen durch saisonale Blütenpracht, herrlichen Vogelgesang im Frühjahr und Sommer und ein buntes Farbenspiel im Herbst ganzjährige Freude.

Nutzen Sie unser entsprechendes Förderprogramm (Kontakt: umwelt@pullach.de) oder garteln Sie gemeinsam mit anderen Gleichgesinnten im Rahmen des solidarischen Gemeinschaftsgartens (Kontakt: pullach.in.aller.munde@gmail.com).

Es grüßt Sie herzlich
Ihre Susanna Tausendfreund
Erste Bürgermeisterin

14.3.2023