Bürgerbrief: Einladung zur Buchvorstellung „Fremder Hände Arbeit“ am 17. März im Bürgerhaus

Am Montag, den 17. März, stellen wir den neuen Band der Pullacher Schriftenreihe „Fremder Hände Arbeit – Gedenkbuch der ausländischen Zivilarbeiter, Zwangsverpflichteten, Kriegsgefangenen und Verschleppten 1939 – 1945“ vor. Autorin ist die renommierte Historikerin Dr. Susanne Meinl, die bereits zwei weitere Werke zur Zeit des Nationalsozialismus in Pullach für unsere Schriftenreihe verfasst hat.

Bei der Veranstaltung wird sie Einblicke in ihr Buch geben und dabei Strukturen, Täter und Opfer der Zwangsarbeit darstellen. Ebenfalls zu Gast ist Dr. Paul-Moritz Rabe vom NS-Dokumentationszentrum München. Er wird dem Publikum die Aufarbeitung der NS-Zwangsarbeit für den Landkreis München und die Bedeutung dieser Forschung für die Erinnerungskultur näherbringen. Abgerundet wird der Abend mit musikalischer Begleitung. Zudem werden Texte französischer Zwangsarbeiter von Schülerinnen und Schülern des Pullacher Gymnasiums vorgetragen.

Buchcover: Der neue Band der Pullacher Schriftenreihe kann bei der Buchvorstellung im Bürgerhaus und danach auch im Rathaus oder in der Buchhandlung erworben werden

Alle Interessierten lade ich herzlich zur Buchvorstellung ins Bürgerhaus ein, los geht es um 19:30 Uhr. Der Eintritt ist kostenlos, dennoch bitten wir für unsere Planungen um eine Anmeldung bis zum 10. März: Entweder telefonisch unter 089 744 744-016, per E-Mail an veranstaltungen@pullach.de oder per Fax an 089 744 744-109.

Noch einige Worte zum Inhalt des Buchs: In den sechs Jahren des Zweiten Weltkriegs arbeiteten auch im Münchner Süden tausende ausländischer Menschen direkt oder indirekt für die deutsche Kriegswirtschaft. Frau Dr. Meinl stellt in ihrem Werk das System der sogenannten „unfreien Arbeit“ in Pullach und Umgebung, einschließlich Baierbrunn, zwischen 1940 und 1945 vor.

Diese französischen Kriegsgefangenen wurden 1941 im Arbeitskommando 499 am Wasserkraftwerk Buchenhain eingesetzt, Foto: privat

Wie und woher gelangten diese Menschen in großer Zahl nach Pullach? Wie waren die Lebens- und Arbeitsbedingungen? Wo waren sie untergebracht? Gab es Todesopfer? Wer waren die „Bedarfsträger“ – oder besser Profiteure? Wo und wann gab es Gegenwehr?

Ein gestelltes Gruppenbild von ukrainischen Zwangsarbeiterinnen in Pullach aus dem Jahr 1942 oder 1943, das zu Propagandazwecken verwendet wurde, Foto privat

Das Buch widmet sich diesen zentralen Fragen, die jahrzehntelang nie systematisch gestellt und beantwortet wurden. Es zeigt nicht nur ein mehr als 80 Jahre zurückliegendes Stück Ortsgeschichte, sondern ist auch ein wichtiger Teil der Aufarbeitung dieser düsteren Zeit und des verbrecherischen Systems des NS-Regimes.

Bei der Vorstellung im Bürgerhaus kann das Buch erstmals vor Ort erworben werden (Preis: 30 Euro). Im Anschluss ist der neue Band genauso wie die weiteren Ausgaben der Pullacher Schriftenreihe am Empfang in unserem Rathaus oder wenige Meter entfernt in der Buchhandlung Isartal erhältlich.

Es grüßt Sie herzlich
Ihre Susanna Tausendfreund
Erste Bürgermeisterin

04.03.2025