Die Gemeinde hat im eigenen Wald beim Gymnasium und am Grundelberg Durchforstungsarbeiten durchgeführt, um die Verkehrssicherheit entlang von Straßen, Wegen und Pfaden wiederherzustellen und bei dieser Gelegenheit den Wald ökologisch aufzuwerten. Durch die jüngsten Stürme und starken Schneefälle haben viele Bäume enorm gelitten. Vor allem in Waldflächen, die von vielen Spaziergängern genutzt werden, konnten somit Gefahren wie Kronen- und Stammbrüche umgehend beseitigt werden.
Dabei wurden alle Arbeiten so schonend wie möglich durchgeführt, um weder den Altbestand noch die bereits zahlreich vorhandenen Naturverjüngungen zu belasten. Hierzu wurde ein Fällbagger verwendet, der mit seinem speziellen Greifarm große Kronenteile und Stämme als Ganzes greifen, absägen, herausheben und schonend ablegen kann. Befahren wurden nur möglichst kleine Flächen auf extra festgelegten „Rückegassen“, um den Bodendruck auf die übrigen Flächen zu minimieren. Zudem wurden die Arbeiten während einer geradezu optimalen Wettersituation durchgeführt – als der Boden noch gefroren war und sogar eine leichte Schneedecke lag.
Grundsätzlich ist es Aufgabe der Gemeinde, den Gemeindewald ordnungsgemäß zu bewirtschaften. Vorrangiges Ziel ist es, die vielfältigen Funktionen eines Waldes und seine Eigenschaften als Schutzgebiet für Pflanzen und Tiere zu erhalten.
Am Promenadeweg und beim Gymnasium wurde eine sogenannte „Jungdurchforstung“ durchgeführt. Das bedeutet, dass die vitalsten und am besten geformten Bäume gefördert werden – indem man ihre stärksten „Bedränger“ entnimmt. Auch gut geformte Laubbäume in Fichten-Partien wurden gezielt freigestellt. Dies sorgt unter anderem für mehr Lichteinfall in den Bestand, was zu einer langfristigen Verjüngung des Gemeindewalds führt. Würde auf diese regelmäßigen Durchforstungsarbeiten verzichtet, könnte das zum Zusammenbruch ganzer Bestandsstrukturen führen. In den lückigen Bereichen werden demnächst noch Laubbäume nachgepflanzt, um eine größere ökologische Bandbreite zu erreichen.
Nistkästen für Singvögel
Ein großes Augenmerk legt die Gemeinde Pullach auf Bäume, die für den Natur- und Artenschutz besonders förderlich sind. Dazu zählen alte Buchen und Eichen, die mit ihren Höhlungen, Rindenschuppen und Nischen vielfältige Lebensräume bieten. Moose, Flechten, Pilze und Insekten finden hier Unterschlupf, aber auch für Vögel und Säugetiere, die zum Teil sogar auf der Roten Liste der bedrohten Arten stehen.
Für Insekten, Amphibien, Reptilien und Kleinsäuger wurden im Anschluss an die Arbeiten deshalb Totholz- und Reisighaufen angelegt und ganz bewusst über eine relativ große Fläche verteilt. Anders als von manchem Spaziergänger vielleicht vermutet, wurden diese Haufen also nicht „vergessen“, sondern stellen ein ganz bewusstes Angebot an die heimische Tier- und Pflanzenwelt dar.
Und damit sich auch die Singvögel in Pullach wohlfühlen und hoffentlich in Kürze den Frühling einläuten, haben die Mitarbeiter des gemeindlichen Bauhofs in der vergangenen Woche an vielen Bäumen hinter dem Gymnasium und am Grundelberg Nistkästen angebracht. Sie bieten den Singvögeln ein geschütztes Zuhause und leisten einen weiteren Beitrag zur Erhöhung der Artenvielfalt.
Für Rückfragen sind die Kolleginnen und Kollegen der Abteilung Umwelt gerne für Sie da, Tel. 089/744 744-402.
Stand: 27. Februar 2019