Bürgerbrief: Jugendprojekt verwandelt Unterführung in Graffiti-Kunstwerk

In den Herbstferien hat Pullach ein neues farbenfrohes Highlight bekommen! Unsere Gemeinde war Gastgeber eines außergewöhnlichen Graffiti- und Streetart-Workshops, organisiert vom Kreisjugendring München-Land und der Jugendfreizeitstätte freiraum². Zwölf junge Menschen aus Pullach hatten die besondere Gelegenheit, sich kreativ auszuleben und unsere Umgebung mitzugestalten – und das unter Anleitung zwei der renommiertesten Graffiti-Künstler Deutschlands, Nils Jänisch alias „BERT“ und Mathias Köhler alias „Loomit“.

V.l.n.r.: Stefan Miller aus der Abteilung Hochbau der Gemeinde Pullach, Stefan Fischer von der mobilen Jugendarbeit der Jugendfreizeitstätte freiraum², unser Zweiter Bürgermeister Herr Dr. Andreas Most, die Graffiti-Künstler Nils Jänisch alias „BERT“ und Mathias Köhler alias „Loomit“. Foto: Gemeinde Pullach

Gemeinsam mit den Jugendlichen schufen sie ein neues Kunstwerk in der Fußgängerunterführung am Promenadeweg und in der unmittelbaren Umgebung am Trafohaus: Ein lebendiger „Pullach“-Schriftzug, dem eine ganze Wand von kleinen Elefanten, die wie Pusteblumensamen durch die Luft tanzen, gegenübersteht. Ein echter Blickfang, der die Unterführung in ein neues Licht taucht und die Kreativität unserer Jugend zum Ausdruck bringt! Die jungen Künstler konnten ohne Anmeldung teilnehmen und flexibel mitmachen – der perfekte Einstieg für kreative Köpfe. Zunächst wurden Skizzen und Ideen entwickelt, die dann unter der tatkräftigen Begleitung von BERT und Loomit Schritt für Schritt an die vier Eingangswände der Unterführung gebracht wurden. Sorgfältig wurden die Flächen grundiert und die fertigen Graffitis mit einer – ökologisch wertvollen – Schutzschicht versehen.

Die fotorealistischen Werke von BERT sind weltweit bekannt. Vielleicht haben Sie sein Porträt des Popstars Adele in Riem gesehen, das während ihrer zehn Konzerte in München auf den sozialen Medien Millionen Menschen erreicht hat. Dass er nun wieder in Pullach aktiv war – nachdem er bereits unseren Skatepark und das Jugendzentrum freiraum² gestaltet hat – ist ein echter Gewinn für unsere Gemeinde. Die Jugendlichen konnten nicht nur künstlerische Techniken von ihm und seinem Kollegen Loomit erlernen, sondern auch den wichtigen Unterschied zwischen Kunst und Vandalismus begreifen – ein Lernprozess, der hoffentlich lange nachwirken wird.

Fotos: Gemeinde Pullach

Auch Graffiti-Pionier Loomit unterstützte das Projekt und brachte sein künstlerisches Know-how ein. Er zählt zu den Vorreitern der deutschen Graffitikunst und ist in Pullach kein Unbekannter. Schon 2016 verlieh er der S-Bahn-Unterführung an der Sollner Straße und dem Trafohaus am Promenadeweg mit seinen Werken einen kreativen Touch. Dieses Jahr verschönerte er das in die Jahre gekommene Trafohaus-Graffiti mit einer kleinen Armee von knallgrünen Alp-Kühen.

Die Neugestaltung der Unterführung am Promenadeweg ist Teil eines umfassenden Ansatzes, den die Gemeinde seit Jahren verfolgt. Unsere Erfahrung zeigt: Einfarbige Flächen ziehen oft unerwünschte Schmierereien an, während künstlerisch gestaltete Wände diesen entgegenwirken und zugleich die Umgebung bereichern.

Dass dieser Workshop überhaupt stattfinden konnte, verdankt die Gemeinde der engen Zusammenarbeit mit dem Kreisjugendring München-Land und der Jugendfreizeitstätte freiraum². Ein besonderer Dank gilt dabei, Stefan Fischer von der mobilen Jugendarbeit. Mit diesem gelungenen Einstiegsprojekt und seinem Engagement hat er den direkten Austausch mit den Jugendlichen unserer Gemeinde gefördert. Dies stärkt nicht nur die Jugendarbeit, sondern auch den sozialen Zusammenhalt. Mein besonderer Dank gilt zudem Stefan Miller, unserem Mitinitiator aus der Abteilung Hochbau der Gemeinde.

Der Workshop zeigt eindrucksvoll, wie wir gemeinsam für ein lebendiges, kreatives und lebenswertes Pullach sorgen können. Wenn Sie das nächste Mal die Unterführung benutzen, bleiben Sie einfach mal kurz stehen, schauen Sie nach links und nach rechts und lassen Sie sich vom kreativen Engagement unserer Jugend beeindrucken!

Es grüßt Sie herzlich
Ihr Dr. Andreas Most
Zweiter Bürgermeister

05.11.2024