Große Schritte beim Ausbau der Geothermie

Ihre Gemeinde begegnet Ihnen nicht nur in Form des Rathauses oder der bekannten Einrichtungen wie Bücherei, Kindergarten oder Bürgerhaus, sondern auch in Form von Dienstleistern, die als selbständige Tochtergesellschaften organisiert sind. Eine, die schon seit 15 Jahren existiert und in immer mehr Pullacher Anwesen präsent ist, ist die Innovative Energie für Pullach GmbH (IEP).

Seit nunmehr fast zwölf Jahren versorgt die IEP mehr und mehr Abnehmer mit klima- und umweltfreundlicher Fernwärme aus unseren beiden Geothermiebohrungen in der Hans-Keis-Straße. Rund 1.000 Objekte sind mittlerweile an das bereits über 35 Kilometer lange Fernwärmenetz angeschlossen, etwa die gleiche Anzahl liegt zwar an den Fernwärmetrassen, die Eigentümer haben aber den Schritt zur Geothermie noch nicht getan. Rund 500 weitere Anwesen sind noch technisch erreichbar, aber die Straßen sind noch nicht mit dem Wärmenetz erschlossen.

Durch die Ihnen sicher bekannte dritte Geothermiebohrung im Frühjahr 2011 hat die IEP genügend Wärme zur Verfügung, alle noch nicht angeschlossenen Anwesen mit Wärme zu versorgen. Die Erfolgsgeschichte der Pullacher Geothermie kann also noch einige Jahre fortgeschrieben werden und dafür bitte ich Sie alle um Ihre Unterstützung und Ihr Vertrauen. Mit unserer gemeindeeigenen Wärmeversorgung halten wir nicht nur die Wertschöpfung im Ort, sondern leisten auch einen wichtigen Beitrag für den Klimaschutz durch Vermeidung von Kohlenstoffdioxid, Stickoxiden und Feinstaub. Ein weiteres Beispiel dafür, dass sich Ökonomie und Ökologie durchaus vereinbaren lässt!

Für die IEP war 2017 ein herausforderndes, aber gutes Jahr. Das Frühjahr brachte durch den Bombenfund in der Trasse zur Firma SIXT eine mehrmonatige Verzögerung des Anschlusses dieses Kunden mit sich, aber mittlerweile sind die Rohrleitungen mit einer Pressung unter der S-Bahn hindurch bereits „auf den letzten Metern“. Es freut uns sehr, dass neben den vielen hundert Privatkunden und kleineren Gewerbebetrieben auch renommierte Konzerne wie Linde und SIXT auf unsere kommunale Wärmeversorgung setzen. Insgesamt konnten im ablaufenden Jahr rund 50 Inbetriebnahmen von Kundenanschlüssen erfolgen und bei der Anschlussleistung konnten die Planzahlen um mehr als 400 Kilowatt übertroffen werden.

Auch 2018 und 2019 wird die Pullacher Geothermie weiter wachsen. Im kommenden Jahr sind rund 50 Neuanschlüsse auf ca. 620 Metern Haupttrasse geplant, die Baumaßnahmen werden hauptsächlich „Im Bogen“, in Teilen des Pfeilwegs, zwei Abschnitten der Gistlstraße und der Haydnstraße stattfinden. Für 2019 sind die Kastanienallee, die Metzstraße und die Schillerstraße für den Ausbau ins Auge gefasst.

Wie Sie wahrscheinlich schon gelesen haben, wird die IEP Anfang 2018 zusammen mit den Stadtwerken München und der Erdwärme Grünwald ein seismisches Untersuchungsprogramm durchführen mit dem Ziel, südlich von Pullach und Grünwald weitere Geothermievorkommen zu entdecken. Hieraus ergeben sich sehr interessante Möglichkeiten, über die Sie schon im nächsten Isar-Anzeiger Näheres erfahren werden.

Detailliertere Zahlen und Daten haben wir Ihnen in der Bürgerversammlung vorgestellt, aber ich denke, auch dieser kurze Bericht zeigt, dass wir auf das Erreichte und auf die IEP stolz sein können. Dieser Erfolg wäre aber ohne Ihr Vertrauen in die am Anfang noch relativ neue, heute schon bewährte Technik nicht möglich gewesen. Dafür ein herzliches Dankeschön, verbunden mit der Bitte, unsere eigene gemeindliche Wärmeversorgung auch in Zukunft durch Ihren Zuspruch zu fördern.

Es grüßt Sie herzlich
Ihre Susanna Tausendfreund
Erste Bürgermeisterin

14. November 2017