Im Oktober 2019 hat Heinrich Klein seine Stelle als Geschäftsleiter bei uns angetreten. In einer Gemeinde wie Pullach mit einem Haushalts- und Aufgabenvolumen einer mittleren Kleinstadt war die Besetzung dieser Position, die bis 1996 unser geschätzter Ehrenbürger Erwin Deprosse innehatte, zwingend erforderlich. Das zeigt sich auch jetzt, fünf Jahre später, denn als Cheforganisator im Rathaus ist Herr Klein nicht mehr wegzudenken. In den vergangenen fünf Jahren hat er mir stets den Rücken freigehalten und viel bewegt. So hat er maßgeblichen Anteil daran, dass wir personell und organisatorisch sehr gut aufgestellt sind, um die vielen wichtigen Projekte für Pullach weiterer voranzutreiben. Im nachfolgenden Interview blickt unser Geschäftsleiter zurück, aber auch voraus.
Herr Klein, Sie sind nun seit fünf Jahren in Pullach tätig. Wie fällt Ihr Zwischenfazit aus?
Heinrich Klein: „Ich bin sehr zufrieden mit den fünf Jahren und habe auch viel von dem umsetzen können, was ich mir zum Antritt vorgenommen habe. Trotzdem ist die Ungeduld natürlich immer ein stetiger Begleiter. Ich hätte gerne noch mehr bewirkt, habe aber auch auf anderen Spielfeldern unerwartet viel erreichen müssen.“

An welche Spielfelder denken Sie dabei?
„Da steht sicher die Pandemie und alle damit verbundenen Herausforderungen an erster Stelle. Das war bei meinem Stellenantritt vor fünf Jahren absolut nicht absehbar und hat die erste Zeit in der Gemeinde doch sehr geprägt. Einen richtigen Alltag gab es nicht und jeden Tag waren Dinge zu organisieren, die zuvor noch nicht vorstellbar waren.“
Von den Herausforderungen zu den laufenden Projekten. Was kommt Ihnen da im Verlauf der vergangenen fünf Jahre als erstes in den Sinn?
„Die gemeinsam mit dem Gemeinderat begonnene Umstrukturierung der Verwaltung auf der Basis einer Organisationsuntersuchung ist ein wichtiges Projekt, das auf alle Bereiche unserer Gemeindeverwaltung Einfluss hat. Damit verbunden sind organisatorische und personelle Neuausrichtungen in einzelnen Themenfeldern und Digitalisierungsmaßnahmen. Diese interne Umstrukturierung ist ein längerfristiger Prozess, der sehr gut läuft.
Sind die Änderungen dieser Umstrukturierung aus Ihrer Sicht schon spürbar?
„Der Teamgedanke spiegelt sich schon ziemlich gut in den ergriffenen Maßnahmen wider. Wir sind eine Gemeindeverwaltung, in der es eine ausgeprägte abteilungsübergreifende Zusammenarbeit gibt. Das merkt man nicht nur im neu geschaffenen Bereich ‚Planen, Bauen, Umwelt‘. Dieses vernetzte Denken und Handeln, ohne das es heutzutage auch gar nicht mehr geht, ist schon überall spürbar.“
Sie haben die Maßnahmen angesprochen. Gibt es da konkrete Beispiele?
„Als ich hier angetreten bin, war es noch eine ganz andere Arbeitswelt. In den öffentlichen Verwaltungen waren Video- oder Telefonkonferenzen nicht üblich und es gab bei uns keine Besprechungsräume für hybride oder virtuelle Meetings. Das mobile Arbeiten, das unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nutzen können, ist ebenfalls ein Ergebnis der vergangenen Jahre und hat unseren Arbeitsalltag verändert. Aber auch abseits der Technik gibt es einen bunten Strauß an Maßnahmen: Vom wöchentlichen Jour fixe mit den Abteilungsleitungen, in dem wir die Themen koordinieren, bis hin zur jährlichen Klausurtagung, in der wir unsere übergeordneten Leitlinien miteinander weiterentwickeln. Es geht aber dabei auch um die kleinen Dinge wie gemeinsame Mittagessensrunden im Rathaus.“
Neben der Belegschaft in der Verwaltung spielen natürlich auch die Pullacher Bürgerinnen und Bürger in Ihrer Arbeit eine große Rolle. Welche Eindrücke haben Sie gesammelt?
„Das Engagement der Pullacherinnen und Pullacher ist sehr ausgeprägt. Es gibt hier viele Menschen, die ihre Freizeit investieren – sei es in Vereinen, in der Kommunalpolitik oder in sozialen Einrichtungen. Da ist Pullach sehr vorbildlich. Ich glaube, die Bürgerinnen und Bürger wissen auch recht genau, was sie an ihrer Verwaltung haben. Klar, wir sind nicht perfekt, Anregungen und Kritik sind selbstverständlich und auch sehr hilfreich. Wir versuchen immer Lösungen zu finden.“
Mal abseits vom Arbeitsalltag. Wie hat sich denn Ihr persönlicher Bezug zum Ort in den fünf Jahren verändert?
„Es haben sich natürlich in dieser Zeit viele persönliche Kontakte entwickelt, daher ist Pullach nicht mehr nur alleine der Arbeitsort. Mittlerweile bin ich Mitglied im Trachtenverein und habe hier im Rathaus meine Hochzeit gefeiert. Das bringt meine Verbundenheit zu Pullach schon ganz gut zum Ausdruck.“
Werfen wir zum Abschluss noch einen Blick in die Zukunft. Was haben Sie sich für die kommenden fünf Jahre als Geschäftsleiter in der Verwaltung vorgenommen?
„Mein grundsätzliches Bestreben ist es, einen kontinuierlichen, zuverlässigen und modernen Verwaltungsablauf zu gewährleisten. Für mich zählt es, die Verwaltung so weiter zu entwickeln, dass die anstehenden Projekte gut bewerkstelligt werden können. Ich will die Digitalisierung unserer Verwaltungsleistungen weiter voranbringen, dazu gehört auch die Einführung der E-Akte, an der wir gerade arbeiten. Zudem müssen wir immer dafür sorgen, dass die Gemeinde als Arbeitgeber im hart umkämpften Fachkräftemarkt attraktiv bleibt.“
Dabei weiterhin viel Erfolg und besten Dank für das Gespräch!
Anlässlich des fünfjährigen Dienstjubiläums als Geschäftsleiter spreche ich Herrn Klein ein großes Dankeschön für seinen außerordentlichen Einsatz und seine hervorragenden Leistungen aus, die der Gemeinde zugutekommen. Herr Klein hat schon viel erreicht und wird noch weiter viel bewirken. Ich freue mich sehr auf die weitere Zusammenarbeit.
Es grüßt Sie herzlich
Ihre Susanna Tausendfreund
Erste Bürgermeisterin