Die Jugendarbeit ist eine tragende und wichtige Säule der Freiwilligen Feuerwehr Pullach. Das gilt insbesondere vor dem Hintergrund, dass es immer schwieriger wird, Menschen zu finden, die sich zu diesem zeitaufwändigen und verantwortungsvollen Ehrenamt bereit erklären. Umso wertvoller ist die Leistung unserer langjährigen Jugendwartin Veronika Gundermann. Der Zulauf in unsere Jugendfeuerwehr ist unverändert hoch – nicht zuletzt durch ihre hervorragende Jugendarbeit. Seit Mai 2016 hatte Frau Gundermann dieses wichtige Amt inne. Bis heute ist die Pullacher Jugendfeuerwehr auf 25 Mitglieder angewachsen. Im Rahmen der „Blaulichtehrung“ des Landkreises und des Feuerwehrverbandes wurde Veronika Gundermann nun für ihr außergewöhnliches Engagement ausgezeichnet.
Am offiziellen Verleihungs-Termin des Landratsamts konnte Frau Gundermann nicht teilnehmen. Daher durfte ich ihr die Urkunde und die Ehrennadel in Silber, welche ihr „in Würdigung der Verdienste um den Aufbau und die Förderung der Jugendfeuerwehren in Bayern“ verliehen wurden, nachträglich überreichen.
Bei unserer Feuerwehr hat Frau Gundermann den Dienstgrad „Löschmeisterin“ und die Funktion „Gruppenführerin“. Das Amt der „Jugendwartin“ hat sie nicht nur wegen ihrer besonnenen und ruhigen Art so gut erfüllt. Auch ihr pädagogischer Hintergrund – Veronika Gundermann ist Erzieherin in einem Pullacher Kindergarten – hat vermutlich dazu beigetragen, dass sie unsere Jugendarbeit in eine neue Richtung gelenkt hat.

Frau Gundermann konnte mit der Pullacher Jugendfeuerwehr im Laufe ihrer 7,5-jährigen Tätigkeit als Jugendwartin unzählige Titel bei Wettbewerben auf Landkreisebene einfahren. Ebenso leitete sie in diesem Zeitraum rund 100 Jugendübungen und führte zahlreiche Fortbildungen wie etwa die „Jugendflamme“ und das „deutsche Jugendleistungsabzeichen“ durch. Auch die Organisation der beliebten Jugendausflüge war ein fester Bestandteil ihrer Tätigkeit.
Veronika Gundermann hat die Aufgabe nun ihrem bisherigem Stellvertreter Felix Popp übergeben, um mehr Zeit für ihre fünfköpfige Familie zu haben. Popps Stellvertreter ist Thomas Turi, der bisher als Jugendbetreuer tätig war und den erforderlichen Lehrgang bereits absolviert hat.
Ich danke Frau Gundermann sehr herzlich für ihren langjährigen Einsatz für unsere Jugendfeuerwehr und für ihr anhaltendes Engagement bei der Freiwilligen Feuerwehr Pullach.
Wie wichtig dieses Ehrenamt ist, haben uns die Starkregenereignisse der vergangenen Wochen wieder einmal vor Augen geführt. Denn die Aufgaben der Feuerwehr beschränken sich bei Weitem nicht nur auf das Löschen von Bränden. Auch die Hilfe bei Hochwasserereignissen gehört wie viele weitere Felder in den Tätigkeitsbereich der Feuerwehr. So war unsere Freiwillige Feuerwehr Pullach an mehreren Tagen überörtlich im Landkreis Pfaffenhofen im Einsatz, um zum Beispiel in Vohburg und Hohenwart Deiche zu bauen, die glücklicherweise standgehalten haben. In Baar-Ebenhausen hat sie Keller mit Ölgemischen ausgepumpt – selbst für unseren Ersten Kommandant Thomas Maranelli nach 32 Jahren im Dienst ein nie dagewesenes Ereignis. Er berichtet davon, dass manche Ortschaften, nachdem das Wasser Zerstörungen verursacht hatte, an Kriegsgebiete erinnerten: „Wenn man dieses Leid vor Augen hat, weiß man wieder, wofür man das alles macht!“
Die Schlagzahl unserer Freiwilligen bei der Feuerwehr ist enorm. Der Begriff Ehrenamt wird bei rund 400 Einsätzen pro Jahr wirklich maximal gedehnt. Je nachdem, welche Funktionen der oder die Einzelne innehat, kommen neben den Einsätzen und weiteren Terminen noch bis zu acht Übungen im Monat dazu. Da leisten einige dann freiwillig und unentgeltlich quasi einen Vollzeitjob. Die Bereitschaft sowohl der Belegschaft wie auch deren Arbeitgeber bezeichnet Thomas Maranelli als „wirklich toll und nicht selbstverständlich“ und ist dafür sehr dankbar.
Trotz der Vielzahl der Einätze ist es ihm sehr wichtig, dass keiner Angst hat, den Notruf zu wählen: „Wenn Not besteht, sind wir zur Stelle! Wenn wir aber gerufen werden, weil es ein wenig in einen Keller geregnet hat oder auf einem Gulli oberflächlich etwas Laub liegt und das Wasser deshalb nicht ablaufen kann und wir dafür mit 15 bis 20 Feuerwehrlern ausgerückt sind, ist das schon manchmal ärgerlich, denn wir sind kein Hausmeister-Service.“
Also: Für Probleme, die man selbst beheben kann, oder die zu den ganz normalen Hausmeistertätigkeiten gehören, sollte man die Feuerwehr nicht rufen. Wenn die Situation aber unübersichtlich ist und insbesondere Gefährdungen für Menschen oder auch Tiere bestehen könnten, dann ist dies ein Fall für die Notrufnummer 112.
An dieser Stelle nochmal ein großes Dankeschön an die gesamte Belegschaft unserer Freiwilligen Feuerwehr Pullach für ihr außerordentliches und außerordentlich wichtiges Engagement!
Es grüßt Sie herzlich
Ihre Susanna Tausendfreund
Erste Bürgermeisterin
25.06.2024