Bürgerbrief: Schulgärten Grund- und Mittelschule

An der Josef-Breher-Mittelschule hat das Werkeln im Schulgarten bereits eine jahrzehntelange Tradition. Seit diesem Frühjahr erarbeiten sich nun auch unsere Grundschülerinnen und Grundschüler beim Buddeln und Pflanzen praktisches Umwelt- und Ernährungswissen. Die beiden Lernorte an der frischen Luft teilen sich einen Zaun, denn sie liegen aneinander angrenzend in der Kagerbauerstraße, gegenüber der Freiwilligen Feuerwehr Pullach, hinter dem Parkplatz der Josef-Breher-Mittelschule.

Der Schulgarten der Mittelschule wurde im Jahr 1985 ins Leben gerufen. Seit über 30 Jahren wird dort im Rahmen von Garten AGs praktische Umwelterziehung betrieben und der Blick für die Natur geschult. Seit 2018 folgen die Aktivitäten im Schulgarten einem Jahresplan von September bis Juli. Im Garten wird gelernt (Freiluftklassenzimmer), erfahren (Schnupper- und Probiergarten), geerntet (Nutz- und Naschgarten) aber auch verweilt und sich erholt (Entspannungsgarten). Ansprechpartner und Hauptverantwortlicher ist aktuell Herr Ansorg aus dem Lehrerkollegium der Mittelschule, viele seiner Kolleginnen und Kollegen tragen die Bewirtschaftung des Gartens langfristig oder im Rahmen von Projekten mit. Nach über 30 Jahren intensiver Nutzung mussten nun Gartenhütte und Gewächshaus ersetzt werden. Um die Anschaffung hat sich die Gemeinde Pullach gekümmert, damit der Garten auch weiterhin voll nutzbar ist.

Direkt angrenzend an den Garten der Josef-Breher-Schule wurde über den Winter ein nagelneuer Schulgarten mit Gerätehaus für die Grundschule angelegt. Geschickte Grundstücksverhandlungen der Gemeinde haben das möglich gemacht. Die Grundschule darf sich nun „AckerSchule“ nennen, denn hier wird nach den Prinzipien der „GemüseAckerdemie“ für Bildung und Ernährung geackert. Ziel des Bildungsprogramms, an dem bereits 35100 Kinder an 810 Schulen und Kitas in Deutschland, Österreich und der Schweiz teilnehmen, ist die Steigerung der Wertschätzung von Lebensmitteln bei Kindern. Die Klassen sollen anfallende Aufgaben des Gemüseackers eigenständig übernehmen, um Acker-Wissen in den Schulalltag zu integrieren. Frau Chmiel und Frau Kindsmüller vom Team der Jugendsozialarbeit der Grundschule treiben das Projekt voran. Sie übernehmen die Gesamtkoordination des Gemüse-Schulackers für alle Klassen. Unterstützt werden sie dabei von Frau Frisch und Frau Sobetzko aus dem Lehrerkollegium. In der aktiven Phase werden noch fünf weitere „Acker-Buddys“ (eine Lehrerin, eine Mitarbeiterin der Mittagsbetreuung und drei Mütter) an dem Projekt mitwirken. Aktuell laufen die Bodenvorbereitungen. Am 23. März findet ein Pflanzworkshop mit Ackerdemia statt, damit die erste Pflanzung am 14. April gut gelingt. Eine zweite Pflanzung ist im Mai geplant.

Dass die Schülerinnen und Schüler der Grund- und der Mittelschule nun Zaun-an-Zaun lernen können, Verantwortung für ihren Umgang mit der Umwelt und mit Lebensmitteln zu übernehmen, freut mich als Bürgermeisterin, der die Ökologie sehr am Herzen liegt, natürlich ganz besonders. Toll ist auch, dass an beiden Standorten nachhaltig vorgegangen wird und zum Beispiel Regenwasser aufgefangen und für die Bewässerung genutzt wird. Allen Beteiligten in der Verwaltung und in den Schulen, die diese Gärten erst ermöglicht haben und die Kinder nun im Schulalltag dabei begleiten, zu kleinen und großen Umweltspezialistinnen und -spezialisten zu werden, danke ich sehr.

Es grüßt Sie herzlich
Ihre Susanna Tausendfreund
Erste Bürgermeisterin

16.03.2021