Bürgerbrief: Pullach ist Geothermie-Hotspot

Vergangene Woche war unsere Gemeinde bereits zum fünften Mal Gastgeber des Praxisforums Geothermie Bayern. Es ist schön zu sehen, dass sich im Bürgerhaus ein bedeutendes Branchen-Treffen etabliert hat, zu dem Expertinnen und Experten aus der ganzen Bundesrepublik kommen. Das hat Pullach für drei Tage wieder zum Geothermie-Hotspot in Deutschland gemacht.

Warum gerade Pullach? Weil wir die Wärmewende tatsächlich umsetzen. Die Gemeinde hat die Innovative Energie für Pullach GmbH (IEP) mit der kommunalen Wärmeplanung beauftragt. Diese erweitert Zug um Zug das Fernwärmenetz und schließt neue Kunden an die Geothermie an. Wir sind hier glücklicherweise in einer privilegierten Situation. Viele Gemeinden starten aktuell die ersten Überlegungen in Richtung Wärmeplanung. Pullach hingegen wird schon Ende 2027 das geothermische Fernwärmenetz vollständig im Gemeindegebiet ausgebaut haben, soweit es technisch und wirtschaftlich möglich ist.

Pullachs Erste Bürgermeisterin Susanna Tausendfreund unterstützt mit dem Kauf der CO2-Zertifikate auch Klimaschutzprojekte in der Gemeinde.

Fotos: IEP

Parallel zum Ausbau der Fernwärme erweitert die IEP derzeit ihre Energiezentrale. Ein wichtiger und notwendiger Schritt für die Infrastruktur, damit tatsächlich auch mehr Pullacher Bürgerinnen und Bürger Geothermie bekommen können. Im vergangenen Juni war Spatenstich. Wer nun an der Baustelle an der Hans-Keis-Straße vorbeikommt, kann den Baufortschritt bereits sehen.

Weniger sichtbar als die Baustellen ist die CO2-Einsparung in der Gemeinde, die dank der geothermischen Nutzung signifikant steigt. Pro Jahr vermeidet die Geothermie der IEP rund 10.000 Tonnen CO2. Zum Vergleich: Der durchschnittliche CO2-Ausstoß pro Person in Deutschland beträgt laut Bundesumweltamt 10,8 Tonnen pro Jahr. Die IEP hat sich die vermiedenen Tonnen CO2 zertifizieren lassen. Diese freiwilligen Zertifikate verkauft sie seit kurzem zum Preis von jeweils 50 Euro pro Tonne CO2 über ihren neuen Zertifikate-Webshop: www.iep-pullach.de/zertifikate-shop.

Ich unterstütze diese Idee und habe zum Start direkt zwei Zertifikate gekauft, um meinen ökologischen Fußabdruck zu verringern. Der Erlös fließt in Klimaschutzprojekte lokal und nachprüfbar vor Ort in Pullach: Die IEP pflanzt Bäume, zeigt Jugendlichen in Zusammenarbeit mit dem Bildungszentrum Burg Schwaneck erneuerbare Energien und unterstützt Forschungsprojekte, die mit Hilfe neuer Technologien die Umwelt schützen. So profitiert unsere Gemeinde in mehrfacher Hinsicht.

Anlässlich des Praxisforums Geothermie wurde von der IEP zudem eine Sonderaktion initiiert. Der Erlös aus dem Zertifikate-Verkauf während des Praxisforums kommt ausschließlich Menschen in der Ukraine zugute, damit sie ihre Heizungen noch vor dem Winter reparieren lassen können.

Es grüßt Sie herzlich
Ihre Susanna Tausendfreund
Erste Bürgermeisterin

22.10.2024