Bürgerbrief: Ein besonderes Schuljahr neigt sich dem Ende

Wie Rektor Harun Lehrer die Josef-Breher-Mittelschule durch das Corona-Schuljahr lenkte – darüber möchte ich Sie in diesem Bürgerbrief informieren. Seit zwei Jahren ist Harun Lehrer bereits Rektor der Josef-Breher-Mittelschule. 2018 hat er den langjährigen Leiter Werner Mitterreiter abgelöst und hatte somit nur ein Schuljahr im Normalmodus, bevor Corona den Schulbetrieb vor ganz neue, zusätzliche Herausforderungen stellte, die wir so alle nicht erwartet haben. Schon lange wollte ich Ihnen den 1976 in München geborenen Vater zweier Kinder im Alter von vier und zwei Jahren vorstellen. Jetzt nutze ich die Gelegenheit für einen Rückblick auf seine ersten beiden Jahre als Rektor.

Harun Lehrer war als Lehrer in der Stadt München tätig, bevor er den Rektorenposten in Pullach angenommen hat. Glücklicherweise war die Schule von Lehrers Vorgänger Werner Mitterreiter sehr gut geführt worden und vieles konnte erstmal weiterlaufen. Denn von Beginn an gab es ein großes Zusatzthema, in das der neue Rektor sich sehr schnell hineindenken musste: Das Projekt Schulneubau, was uns auch weiterhin begleitet. Natürlich setzt der neue Schulleiter aber auch eigene Schwerpunkte, vorne weg die Digitalisierung: Flächendeckendes W-Lan, Neuausstattung des Computerraums, Tablet-Koffer sowie Dienst-Tablets für die Lehrkräfte – alles Maßnahmen in Richtung eines modernen Unterrichts, bei denen wir ihn natürlich unterstützt haben. Auch eine neue Website, einheitliche E-Mail-Adressen für die Lehrkräfte und die Nutzung der Plattform „Schulmanager Online“ hat er in die Wege geleitet. Durch Lehrers frühzeitige Bemühungen und Erfolge in Richtung Digitalisierung hatte die Mittelschule einen entscheidenden Vorteil, als die Corona-Pandemie losging. Trotzdem brachte der Lockdown viele Fragezeichen in den Köpfen mit sich. Herr Lehrer hat die Eltern mit regelmäßigen Corona-Infobriefen bestmöglich upgedatet und sie ermutigt, ihn jederzeit mit Wünschen oder Kritik per Mail zu kontaktieren – erreicht hat ihn keine einzige Mail. Es scheint also wirklich gut gelaufen zu sein an der Mittelschule. Die Umstellung für die Lehrerschaft war dennoch riesig: Von heute auf morgen gab es keinen strukturierten Schulalltag mehr, standen plötzlich Fragen nach der besten App auf der Tagesordnung. Der Mehraufwand war gewaltig und nur mit einer ordentlichen Portion Idealismus zu bewältigen. Umso schwerer ist die öffentliche Kritik, Lehrkräfte hätten sich während der Schulschließungen ausgeruht und nicht bemüht, nachvollziehbar. Als die Schulen dann wieder öffnen durften und auch die Abschlussprüfungen anstanden, war die Situation fast noch schwieriger: Die Ausgangslage veränderte sich ständig und mit ihr die Anforderungen des Kultusministeriums an Hygieneregeln und den gesamten Schulablauf. Die Noten der Abgänger spiegeln das zum Glück nicht wider: Es gab keine bösen Überraschungen.

Fragt man Herrn Lehrer, was er sich für die Zukunft der Mittelschule wünscht, wählt er seine Worte mit Bedacht: Die Mittelschule sei in der Gesellschaft vielfach noch immer verpönt und würde mit Bildungsverlierern gleichgesetzt. Dabei habe er wirklich tolle Schülerinnen und Schüler, die super Leistungen vollbringen und die Lehrerschaft leiste sehr gute und wertvolle Arbeit. Kein Kind müsse auf Biegen und Brechen auf die Realschule, wo es dann vielleicht unglücklich wird, obwohl an der Mittelschule durch das Klassleiterprinzip ganz toll auf die einzelnen Kinder eingegangen werden kann, modernster Unterricht praktiziert wird und auch die mittlere Reife angeboten wird. Sein Appell: „Geben Sie der Mittelschule eine Chance!“

Mein herzlicher Dank gilt allen Leiterinnen, Leitern, Lehrerinnen und Lehrern der Pullacher Schulen für ihr herausragendes Engagement in den letzten Monaten: Vielen Dank, dass Sie die neuartigen Herausforderungen angenommen und trotz aller Unsicherheiten das bestmögliche daraus gemacht haben! Das ist nicht selbstverständlich.

Was jetzt bleibt, ist das große Fragezeichen, wie es nach den Sommerferien weitergeht. Aber bevor wir Antworten auf diese Frage erhalten, dürfen alle Beteiligten erstmal in die wohlverdienten Sommerferien nach einem ganz besonderen Schuljahr starten. Was in Pullach in den Ferien für Kinder und Jugendliche geboten ist, erfahren Sie im Infokasten weiter unten.

Genießen Sie die Ferien!

Ihre
Susanna Tausendfreund
Erste Bürgermeisterin

Ferienprogramm in Pullach:

  • Charlotte-Dessecker-Bücherei: Sommerferien-Leseclub; Rückfragen: Tel. 089 74440011 oder E-Mail: buecherei@pullach.de