Sie ist eines der bekanntesten und beeindruckendsten Bauwerke in unserem Gemeindegebiet, dazu nimmt sie in der Geschichte von Pullach und der deutschen Eisenbahn einen wichtigen Platz ein: Die Großhesseloher Brücke. Dieser herausragenden Stellung entsprechend haben wir ihr den nächsten Band unserer Pullacher Schriftenreihe mit dem Titel „Die Großhesseloher Brücke. Isarquerung und Anschluss an die Moderne“ gewidmet.
Das Buch von Autor Armin Franzke wird am kommenden Montag, den 4. Dezember, um 19:30 Uhr im Bürgerhaus vorgestellt. Hierzu lade ich Sie herzlich ein, der Eintritt ist frei. Uns erwartet ein abwechslungsreicher Abend, der die Historie der Brücke aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchtet.
Dem Vortrag von Armin Franzke, der sich seit Jahrzehnten mit der bayerischen Eisenbahngeschichte beschäftigt und bereits mehrere Bücher zu diesem Themengebiet veröffentlicht hat, folgt Dr. Susanne Meinl. Die Historikerin hat selbst zwei Werke zur NS-Zeit in Pullach für unsere Schriftenreihe verfasst. Diesmal wird sie Ausschnitte des US-Kinofilms „The great escape“ zeigen und erläutern. Teile des Films mit bekannten Schauspielern wie Steve McQueen wurden 1962 bei uns in Großhesselohe gedreht. Einen weiteren spannenden Zugang zum Thema „Eisenbahn“ schafft das Saxophon-Quartett um Martin Wiegele, das den Abend mit passenden Titeln musikalisch begleiten wird
Die Ursprünge der Großhesseloher Brücke gehen auf die Eröffnung der ersten deutschen Bahnlinie zwischen Nürnberg und Fürth 1834 und die anschließenden Planungen einer Bahnverbindung zwischen Bayern und Österreich zurück. In diesem Zusammenhang wurde die Brücke in den Jahren 1851 bis 1857 als Querung der Isar für Großhesselohe errichtet.
Mit einer modernen eisernen Tragwerkskonstruktion und Pfeilern in Ziegelbauweise setzte der Bau hinsichtlich Größe, Konstruktion und Architektur neue Maßstäbe. So wurde die Brücke, an der berühmte Ingenieure wie Friedrich August von Pauli und Heinrich Gottfried Gerber mitgewirkt haben, zu einer ortsbildprägenden Erscheinung.
Von 1860 bis 1871 trug die Brücke den gesamten Fernverkehr von München in Richtung Süden/Südosten, dann wurde sie durch die neue Strecke von München über Grafing nach Rosenheim abgelöst. Die Zeit des Krieges überstand die Brücke nahezu unversehrt und auch anschließend konnte sie bis 1983 mit zahlreichen Reparaturen funktionsfähig gehalten werden. Dann allerdings war der Verschleiß an steinernem Aufbau und stählernen Tragwerken unübersehbar. In nur zwei Jahren wurde die alte Brücke abgerissen und an gleicher Stelle durch eine neue ersetzt, die mittlerweile bereits beinahe 40 Jahre zuverlässig ihren Dienst tut.
Ob mit dem Zug oben auf den Gleisen oder auf dem Radl und zu Fuß innerhalb der Fachwerkskonstruktion darunter: Die Großhesseloher Brücke bietet uns auch heute noch einen bequemen Übergang auf die andere Seite der Isar nach Harlaching und Grünwald sowie einen spektakulären Blick auf unser wunderschönes Isartal.
Das Buch von Armin Franzke beschreibt eindrucksvoll die Geschichte der Brücke mit dem benachbarten Staatsbahnhof Großhesselohe und zeigt zahlreiche Bilder, Stiche, Fotos, Postkarten und Pläne des imposanten Bauwerks aus privaten Sammlungen.
Nach der Vorstellung im Bürgerhaus kann das Buch für 20 Euro erworben werden. Im Anschluss ist dieser elfte Band wie die weiteren Ausgaben der Pullacher Schriftenreihe am Empfang in unserem Rathaus oder wenige Meter entfernt in der Buchhandlung Isartal erhältlich.
Es grüßt Sie herzlich
Ihre Susanna Tausendfreund
Erste Bürgermeisterin
28.11.2023