Schulleiterin Renate Einzel-Bergmann bald im Ruhestand

Ende Juni war ich im Otfried-Preußler-Gymnasium bei der Verabschiedung der diesjährigen Abiturienten. 101 jungen Erwachsenen wurden ihre Zeugnisse ausgehändigt. Sie sind damit, wie einer von ihnen, Mickael Brunhammer, in der Schülerrede gemeint hatte, „auf das echte Leben losgelassen worden“. Ein durchaus bewegender Moment.

Vor ihm hatte Schulleiterin Renate Einzel-Bergmann gesprochen, und man merkte ihr deutlich an, dass sie sich freute. Darüber, dass dieser Jahrgang der beste gewesen ist, „an den wir uns erinnern können“, wie sie sagte – der Gesamtdurchschnitt lag heuer bei erstaunlichen 2,09. Man konnte aber auch, wenn man ein bisschen genauer hinhörte, einigen Wehmut aus dem heraushören, was Renate Einzel-Bergmann sagte. Es war nämlich die letzte Abiturrede, die sie gehalten hat in ihrem Berufsleben. Ende Juli geht sie in den wohlverdienten Ruhestand. Ihre offizielle Verabschiedung findet am Montag, den 24. Juli statt.

Die 16 Jahre, die sie unser Gymnasium geleitet hat, sind für die Schule sehr entscheidende gewesen. Zum einen wurde in ihrer Amtszeit das G8 eingeführt, was nicht nur für Schüler und Eltern ziemliche Belastungen mit sich gebracht hat. Auch für die Lehrer bedeuteten der neue Lehrplan, die um ein ganzes Schuljahr verkürzte Hinführung zum Abitur, enormen Organisationsaufwand – und sehr viel Zusatzarbeit. Diese Phase des Umbruchs 2011 ist in der Schule so reibungslos wie nur möglich vonstatten gegangen. Ich hoffe, dass nun die Rückkehr zum neunjährigen Gymnasium – ohne Zweifel wiederum eine große Herausforderung – ebenfalls gut gelingt.

Schon Jahre vorher war klar geworden, dass die Schule eine ordentliche Mensa benötigt. Die akute Raumnot wurde immer deutlicher, weshalb das Gymnasium im Jahr 2011 seinen schönen Anbau erhalten hat. Die Gemeinde hat in die Erweiterung der Schule einiges investiert. Auch der Landkreis und die Landeshauptstadt München haben sich an den Kosten beteiligt.

Immer wenn ich dort hinkomme, wo auch ich Abitur gemacht habe, stelle ich fest, dass sich die Investitionen, die seither getätigt wurden, mehr als gelohnt haben. Und es stehen noch weitere Investitionen an. Zu meiner Zeit am „GymP“ gab es noch keine Bäume auf dem Pausenhof. Dort, wo sich jetzt die Kinder und Jugendlichen an bunten Tischen aufhalten können, befanden sich damals noch Sekretariat und Lehrerzimmer. Die ganze Aula ist durch die neu gewonnene Fensterfront sehr viel heller und freundlicher geworden. Der moderne Anbau ist eine wunderbare Ergänzung der Schularchitektur aus dem Jahr 1970.

Es warten in den kommenden Woche weitere Veränderungen auf die Schulfamilie: Wir verabschieden nicht nur Frau Einzel-Bergmann, sondern auch Markus Martini, der als Schulleiter auf das neue Ismaninger Gymnasium wechseln wird. Als neuen Schulleiter am OPG können wir Benno Fischbach begrüßen, bisheriger stellvertretender Schulleiter des Albert-Einstein-Gymnasiums. Und Martin Netter, bislang Mitarbeiter im Direktorat, wird bei uns künftig als ständiger stellvertretender Schulleiter tätig sein.

Ich will nicht verschweigen, dass sich Schulleitung und Gemeinderat in einem Punkt nicht ganz einig waren. Ich meine die Benennung des Pullacher Gymnasiums nach Otfried Preußler. Aber längst sind die kontroversen Diskussionen, die vor ein paar Jahren auch offen ausgetragen wurden, verblasst. Es ist wie mit einem Kind, das von seinen Eltern einen eher ungewöhnlichen Namen bekommt – irgendwann wachsen das Kind und dieser Namen einfach zusammen. So ist das jetzt auch in der Gemeinde mit unserem Gymnasium. Wir konnten verfolgen, wie konsequent der Namenspatron jetzt auch im Schulalltag sichtbar gemacht wurde. Indem seine Geschichten als Theaterstücke aufgeführt worden sind, indem auch seine sozialen Anliegen in der Schule Widerhall fanden. Das Gymnasium unterstützt nach Kräften das Hilfswerk Aschau, eine Kinderklinik mit heilpädagogischer Tagesstätte, die von Preußler gegründet wurde und von seiner Stiftung weiterhin getragen wird.

All das ist auch die Leistung von Lehrern und Schülern. Aber vor allem ist es die Leistung von Renate Einzel-Bergmann, bei der ich mich an dieser Stelle für ihr großes Engagement bedanken will. Ihr wünsche ich auch auf diesem Wege alles erdenklich Gute für den wohlverdienten Ruhestand, viel Freude mit der Familie und an ihren vielen Hobbys, die bisher viel zu häufig zurückstehen mussten.

Es grüßt Sie herzlich
Ihre Susanna Tausendfreund
Erste Bürgermeisterin