Gemeinderatssitzung vom 20. Juni 2017

Wenn in Pullach über den Haushalt diskutiert wird, dann haben die Gemeinderatsmitglieder einen ziemlich dicken Packen Papier vor sich liegen. 450 Seiten hat das Zahlenpaket heuer umfasst. Der Haushalt bietet den durchgerechneten Rahmen, damit die Beschlüsse des Gemeinderats auch umgesetzt werden können. Um 100,3 Millionen Euro geht es dieses Jahr, aufgeteilt in den Verwaltungs- und den Vermögenshaushalt (56,1 und 44,2 Millionen Euro). Damit wirtschaftet die Gemeinde mit Beträgen, wie sie manche mittelgroße Stadt nicht zur Verfügung hat, wie Kämmerer Michael Aßmus in der Sitzung ausführte.

Die gute finanzielle Ausstattung der Gemeinde wäre ohne die Firmen, die in Pullach ihren Sitz bzw. Betriebsstätten haben, nicht denkbar. Die Gewerbesteuer ist weiterhin wichtigste Einnahmequelle – für 2017 wurde sie vorsichtig mit 35 Millionen Euro angesetzt.

Der Verwaltungshaushalt steigt gegenüber dem Vorjahr um 2,3 Prozent. Hieraus werden beispielsweise der Betriebsaufwand und Unterhalt der gemeindlichen Einrichtungen (Schulen, Freizeitbad, Bürgerhaus etc.), die Zuschüsse für die Kindertagestätten, die Personalkosten und die Kreisumlage gezahlt. Er finanziert sich überwiegend durch Steuereinnahmen.

Der Vermögenshaushalt steigt um 36,2 Prozent. Damit stehen dieses Jahr deutlich mehr Mittel für eigene Investitionen zur Verfügung. Aber auch die Wohnungsbau- und die Geothermiegesellschaft IEP können mit Darlehen bzw. Eigenkapital für deren Investitionen ausgestattet werden. Das Kommunalunternehmen VBS kann das Glasfasernetz ausbauen und mit der Sanierung des Gewerbeparks beginnen. Neben Rückflüssen aus Darlehen und dem Überschuss aus dem Verwaltungshaushalt finanziert sich der Vermögenshaushalt dieses Jahr aus einer Rücklagenentnahme (geplante Höhe: 35,1 Millionen Euro, wenn alle Projekte auch tatsächlich umgesetzt werden). Die Gemeinde bleibt nach wie vor schuldenfrei.

Die Gemeinde hat sich viel vorgenommen. Die Arbeiten am Friedhof können fortgesetzt werden, der eine runderneuerte Aussegnungshalle, Urnennischen und Werkhöfe erhält. Es stehen Mittel zur Verfügung, um mit Grundstückskäufen und kommunalem Mietwohnungsbau Werte zu schaffen. Fahrradwege, Straßen und das Leitungsnetz können weiterhin kontinuierlich erneuert sowie Gebäude und Spielplätze saniert werden. Auch ein Zuschuss für die Dachsanierung der Jakobuskirche ist dabei. Mit der Schwimmbadplanung kann begonnen werden.

188 Projekte, größere und kleinere, können nun umgesetzt werden. Die Erneuerung des Weges von der Hochleite zur Grünwalder Brücke ist im Haushalt zwar vorgesehen, verschiebt sich allerdings ins kommende Jahr, nachdem die Auftragsbücher der Baufirmen offensichtlich voll sind. Es wurde für das Hauptgewerk kein Angebot abgegeben.