29++ Klima. Energie. Initiative

Mit der Energievision des Landkreises München aus dem Jahr 2006 wurde bereits vor mehr als zehn Jahren ein Signal gesetzt, dass der Landkreis in seinem Wirkungsbereich Verantwortung für den Klimaschutz übernehmen will. Die Gemeinde Pullach war bereits an diesem Prozess beteiligt. Sie hat sich der Energievision angeschlossen und insbesondere mit dem Projekt der Geothermie für eine umweltfreundliche Wärmeversorgung gesorgt, an die immer mehr öffentlichen Gebäude, private Haushalte und Firmen angeschlossen werden.

Das wirtschaftliche Wachstum in der Region erschwerte die Umsetzung der in der Energievision formulierten Ziele und Ansprüche des Landkreises: Statt wie geplant 60 Prozent Energieeinsparung bis zum Jahr 2050 erreichen zu können, stieg der Energieverbrauch um 25 Prozent.

Das Projekt „29++ Klima. Energie. Initiative.“ und die neue Klimaschutzerklärung lösen nun die bisherige Energievision ab. Sie sind ein neuer Schritt gemäß der Zielsetzung, gemeinsam Energie einzusparen, den Verbrauch fossiler Rohstoffe einzudämmen und die erneuerbaren Energien voranzubringen.

Der Text der Erklärung, der Name und das Logo sollen deutlich machen, dass die Klima- und Energieinitiative ein Prozess ist, der in allen 29 Landkreiskommunen stattfindet. Mit der Anlehnung des Projektlogos an das Energieeffizienzsymbol wurde bewusst eine Gestaltung gewählt, die direkt mit dem Thema Energie und Klimaschutz verknüpft wird. Die Anspielung auf „A+++“ macht deutlich, dass auf die höchste Effizienzklasse – auf das dritte „Plus“ – noch gemeinsam hingearbeitet werden muss. Abgeleitet aus dem umfangreichen Projektbericht hat der Kreistag im vorigen Dezember hierzu einen Maßnahmenkatalog beschlossen, der unter anderem Umweltbildung, energetische Sanierungen, Förderung des Radwegverkehrs, E-Mobilität, Beratungsangebote, Zusammenarbeit mit Unternehmen und den Informationsaustausch zwischen den Energie- und Klimaschutzbeauftragten benennt und der nun mit erster Priorität umgesetzt werden soll.

In seiner Sitzung vom 4. April hat der Gemeinderat zum einen den Beitritt zur neuen Klimaschutzerklärung beschlossen, zum andern, dass die Gemeinde Pullach ihren Beitrag leisten wird, um das angestrebte, folgend beschriebene Ziel zu erreichen: Gemeinsam mit der gesamten Landkreisbevölkerung und den ansässigen Unternehmen, Institutionen und Forschungseinrichtungen soll intensiv daran gearbeitet werden, den Weltklimavertrag von Paris (UN-Weltklimakonferenz 2015) vor Ort in den Städten und Gemeinden umzusetzen. Ziel ist es, die natürlichen Lebensgrundlagen zu erhalten, den Klimaschutz und die Energiewende im Landkreis München unter realistischen ökonomischen Bedingungen zu verwirklichen, die regionale Wirtschaftskraft zu stärken und eine hohe Lebensqualität im Landkreis zu sichern. Damit soll ein Beitrag geleistet werden, die Konsequenzen des Klimawandels zu mildern und die regionale Wertschöpfung zu stärken. Dafür werden konkrete Ziele entwickelt, bei deren Umsetzung der technische Fortschritt berücksichtigt werden soll. Die Umsetzung wird in drei Jahresschritten beginnend ab 2017 einer Prüfung und Fortschreibung unterzogen. Bis 2030 sollen damit die jährlichen Pro-Kopf-Emissionen im Landkreis München um 54 Prozent von 13 Tonnen Kohlendioxid im Jahre 2010 auf sechs Tonnen Kohlendioxid reduziert werden.

Auch die Gemeinde ist daher gefordert, eine Agenda zu entwickeln. Dabei gilt es, auf den bestehenden Projekten aufzubauen. Zu nennen ist die Geothermie oder auch die energetische Sanierung von öffentlichen Gebäuden. Zudem hat die Gemeinde ein Energiesparförderprogramm für den privaten Bereich mit verschiedenen Modulen aufgelegt. Darüber können sie sich gerne bei unserer Abteilung Umwelt genauer informieren – unter der Telefonnummer 089/744 744 -80 helfen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gerne weiter.

Auch wenn in der Gemeinde bereits vieles vorangebracht wurde, können in Pullach noch etliche Maßnahmen im Sinne des Klimaschutzes angestoßen und umgesetzt werden, zusammen mit den Bürgerinnen und Bürgern und den Unternehmen vor Ort. Lassen Sie uns gemeinsam mit innovativen Projekten Energie einsparen und die erneuerbaren Energien voranbringen.

Es grüßt Sie herzlich
Ihre Susanna Tausendfreund
Erste Bürgermeisterin
18.04.2017